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Nachricht vom 14.03.2019    

Johanna-Loewenherz-Stiftung vergab Stipendien

Caroline Brömmelhues aus Windhagen, Gabi Krautscheid aus Asbach, Victoria Elisa Over aus Breitscheid-Hochscheid und Bianca Walther aus Berlin sind die Stipendiatinnen der Johann-Loewenherz-Stiftung des Landkreises Neuwied. Alle vier wurden durch Landrat Achim Hallerbach ausgezeichnet.

Bianca Walther (2.v.l.) aus Berlin, Gabi Krautscheid (3.v.l.) aus Asbach, Victoria Elisa Over (4.v.l.) aus Breitscheid-Hochscheid und Caroline Brömmelhues (5.v.l.) aus Windhagen sind die Stipendiatinnen der Johann-Loewenherz-Stiftung. Alle vier wurden durch Landrat Achim Hallerbach (links) ausgezeichnet. Kerstin Schwanbeck-Stephan (rechts), stellte die vier Stipendiatinnen vor. Foto: Kreisverwaltung

Kreis Neuwied. Eingestimmt von „FEMMES VOKAL“, Klang gewordener Freundschaft aus Koblenz, hieß Landrat Hallerbach die zahlreichen Gäste zur diesjährigen Verleihung der Stipendien im historischen Saal des Neuwieder Roentgen-Museums willkommen.

„Politisches, soziales und gesellschaftliches Engagement verbindet unsere diesjährigen Preisträgerinnen in besonderer Weise“, würdigte Hallerbach das Engagement der jungen Frauen für die Gesellschaft. Er setzte die Stipendiatsvergabe in den Fokus der aktuellen politischen und sozialen Situation: „Ich freue mich, dass wir im Jahr der Kommunal- und Europawahlen ein sichtbares Zeichen setzen können: Dafür, dass es sich lohnt, für ein demokratisches Miteinander einzustehen oder dieses Tun zu kommunizieren.“

Es gebe einerseits einen gelebten Reichtum an sozialen Möglichkeiten in unserer Gesellschaft. Aber auch die Spannungen seien andererseits in jüngster Zeit unübersehbar geworden: „Der Umstand, dass extreme Haltungen (wieder) politikfähig geworden sind und Menschen den Versuchungen von autoritären oder homogenen Gruppierungen erliegen, zeigt uns, wie fragil und anfällig die Errungenschaften unserer Demokratie sind. Deshalb braucht es gerade jetzt mehr denn je Frauen von einer Geisteshaltung nach dem Vorbild der Johanna Loewenherz: Frauen wie Sie, die einstehen für Demokratie, für Toleranz und Respekt, für die berechtigten Interessen von Frauen und die das Lebenswerk bedeutender Persönlichkeiten sichtbar nach außen tragen.“

Kerstin Schwanbeck-Stephan, die für die erkrankte Gleichstellungsbeauftrage Doris Eyl-Müller sprach, portraitierte die vier Stipendiatinnen:

Caroline Brömmelhues wurde von der Neuwieder David-Roentgen-Schule vorgeschlagen. Nach dem Abitur wird sie an dem Parlamentarischen Patenschafts-Programm des Bundestages teilnehmen und als Austauschgast für ein Jahr in den USA leben. Im Anschluss daran beabsichtigt sie, Maschinenbau zu studieren. Die Schule lobt: „Caroline Brömmelhues ist ein sehr gutes Beispiel dafür, dass junge Frauen auch im gewerblich technischen Bereich äußerst erfolgreich ihren Weg gehen können und die Durchlässigkeit des berufsbildenden Schulwesens für ihre eigene Entwicklung nutzen. Dies fällt vor allem dann besonders positiv auf, wenn dieser Weg, wie im Fall von Frau Brömmelhues, durch ein ganz besonderes soziales und gesellschaftliches Engagement gekennzeichnet ist. Sie macht anderen jungen Frauen Mut“.

Die zweite Schule, die einen Vorschlag eingereicht hat, ist das Rhein-Wied-Gymnasium Neuwied. Victoria Elisa Over möchte Medizin studieren und hat folglich exzellente Noten. Aber nicht nur die Zensuren sind ausgesprochen gut; auch ihre Rhetorik, ihr Sprachtalent, ihre Kommunikationsfähigkeit sind ausgezeichnet. Als Repräsentantin ihrer Schule nahm sie an einer Bühnendiskussion aus Anlass der Feierlichkeiten zum Tag der Deutschen Einheit in Berlin teil. Über mehrere Jahre moderierte sie schulische und außerschulische Anlässe. Victoria Over wirkte damit als Botschafterin des Rhein-Wied-Gymnasiums und Neuwieds weit über die Grenzen der Schule bis auf Bundesebene in die Öffentlichkeit hinein“.



Beiden jungen Frauen ist gemein, dass sie sich weit über das Pflichtprogramm einer Schule, sprich anständig lernen und möglichst gute Noten schreiben, hinaus engagieren. Sei es nun in der Schülervertretung, regional oder auf Landesebene, der Kommunalpolitik oder dem Projekt „Schule ohne Rassismus“.

Dieses Engagement zeichnet auch die dritte Stipendiatin aus: Gabi Krautscheid wurde von der Verbandsgemeinde beziehungsweise der Tafel Asbach vorgeschlagen. Als Rollstuhlfahrerin weiß sie aus eigener Erfahrung was „Barrierefrei“ im Konkreten heißt. Ihr Engagement in der Kommunalpolitik konfrontiert die Entscheidungsträger ganz unmittelbar mit der Tatsache, dass Barrierefreiheit nicht unbedingt bürgerfreundlich oder gar behindertenfreundlich bedeutet: Gabi Krautscheid ist in einigen Fachausschüssen ihrer Heimatgemeinde vertreten. Sie engagiert sich trotz ihres eigenen Handikaps als Rollstuhlfahrerin in vielen Bereichen des öffentlichen Lebens und in sozialen Bereichen, um die Integration von Frauen mit und ohne Migrationshintergrund zu verbessern.

Gabi Krautscheid ist Initiatorin für Integrationsmaßnahmen, Ansprechpartnerin für Alleinerziehende, Leiterin der MS-Selbsthilfegruppe Asbach und Managerin der Kinder- und Damensportgruppen im TuS Asbach. So ist sie als Rollstuhlfahrerin ein Vorbild für Männer und Frauen, eine Streiterin dafür, dass Inklusion in den politischen Entscheidungen Realität wird.

Die vierte im Bunde, Bianca Walther wurde von der Gleichstellungsbeauftragten der Verbandsgemeinde Puderbach vorgeschlagen. Sie rückt Frauen in ihren wissenschaftlichen Fokus, die in der Geschichtsforschung nur wenig oder gar keine Beachtung finden. Bianca Walther bezeichnet sich selbst als spätberufene Geschlechterhistorikerin.

Als diplomierte Konferenzdolmetscherin lag eine Promotion zu Lebensgemeinschaften im Bürgertum natürlich nicht unbedingt nahe. Aber Bianca Walther sagt selbst: „Dennoch hat mich die Passion für ein ganz bestimmtes Fachgebiet nie losgelassen: die Frauenbewegung im Kaiserreich und der Weimarer Republik. Mich faszinierten die oft streng aussehenden, hochgeschlossenen Damen, die so hartnäckig und doch lustvoll für ihre Rechte und Freiheiten stritten. Ich hatte das Gefühl, dass über diese Frauen noch nicht alles gesagt ist und viele von ihnen noch viel zu wenig bekannt sind“.



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