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Nachricht vom 09.06.2020    

Die virtuelle Realität und ihre Einsatzgebiete in der Region

Die virtuelle Realität (VR) zeigt auf zahlreichen Gebieten immenses Potenzial. Was zunächst in der Unterhaltungsindustrie seinen Ursprung fand, konnte sich inzwischen auch in diversen anderen Bereichen etablieren. Auch in der Region Mittelrhein erweist sich die virtuelle Realität als vielversprechend. So wird an der HS Koblenz an VR-Lösungen für Produktions- und Logistikprozesse getestet, die Energienetze Mittelrhein setzen auf die erweiterte Realität (AR) in der Wartung und auch kulturelle Einrichtungen erkennen bereits die Möglichkeiten der virtuellen Realität.

Fotoquelle: pexels.com

Im Bereich der Unterhaltung ist die innovative Technologie bereits etabliert
Bei der Technologie der virtuellen Realität denken viele Menschen zunächst an die Unterhaltungsbranche, denn auf dem Gebiet der Videospiele konnte der Schritt in die dritte Dimension bereits fußfassen. Während die ersten Ansätze, ein VR-Gerät zu entwickeln, bereits 1968 erfolgten, dauerte es bis in das letzte Jahrzehnt, bis die virtuelle Realität in die Haushalte der Privatverbraucher tatsächlich einziehen konnte. Nachdem VR-Brillen durch Oculus Rift, HTC Vive und Co. für den Massenmarkt erhältlich gemacht wurden, gewann die immersive Technologie an Aufschwung. Immer mehr Videospiele lassen sich in der virtuellen Realität spielen, sogar das traditionelle Kartenspiel Poker hat es bereits in die dritte Dimension geschafft. Die virtuelle Realität lässt die Zukunft der Videospiele näher rücken und revolutioniert die Art und Weise, wie Verbraucher Inhalte mit allen Sinnen konsumieren. Die Technologie findet jedoch nicht nur im Bereich der Spiele Anwendung, denn sie hält aktuell zunehmend auch in anderen Bereichen der Gesellschaft und Wirtschaft Einzug.

Die HS Koblenz untersucht VR-Lösungen in der Produktion und Logistik
Ein Team des Digitalen Produktionslabors (DPL) im Fachbereich Ingenieurwesen der HS Koblenz legte kürzlich eine Case Study vor, in der sie die virtuelle Realität und ihre Anwendungsgebiete im Bereich der Produktion und Logistik untersuchte. Sie betrachteten, inwiefern Software-Lösungen mit VR-Engine Prozesse in der Planung und Optimierung verbessern könnten. Ihre Ergebnisse sind vielversprechend. In ihren Untersuchungen konnten die Teammitglieder besonders in zwei Bereichen hohes Potenzial der Technologie erkennen. So sollen sich durch die Visualisierung mittels virtueller Realität alternative Problemlösungen besonders schnell und einfach auffinden lassen. Zudem sollen auch kleine Planungsfehler, die ohne Visualisierung eventuell untergehen würden, durch die virtuelle Realität deutlich einfacher erkennbar sein. Das Potenzial der virtuellen Realität sei Aussagen des Professors für ganzheitliche Produktionssysteme und Industrie 4.0 im Bereich der Produktion und Logistik äußerst vielversprechend und weitere Untersuchungen würden zukünftig intensiviert werden.

Die Energienetze Mittelrhein bauen auf erweiterte Realität
Mitunter ein Betrieb aus dem Mittelrhein macht sich bereits immersive Technologien zunutze. Die Unternehmensgruppe Energieversorgung Mittelrhein will im Arbeitsalltag auf die erweiterte Realität setzen. Im Vergleich zur virtuellen Realität wird hier die echte Umgebung nicht gänzlich ausgeschaltet, sondern es erfolgt eine Verschmelzung der echten und virtuellen Realität. Mit einer AR-Brille kann der Nutzer weiterhin seine Umgebung sehen, jedoch können digitale Daten in Echtzeit durch die Brille direkt im Sichtfeld des Nutzers eingeblendet werden. Die evm-Gruppe testet dies in der Wartung von Gasdruckregelmessanlagen. Die AR-Brille blendet dabei unter anderem Arbeitsschritte und Bezeichnungen der Komponenten im Sichtfeld ein oder zeigt ganze Baupläne an, sodass die Arbeiter die Hände frei haben und effizient ihre Tätigkeit erledigen können. Der Bereich soll weiter ausgebaut werden und auch in anderen Abteilungen der Gruppe soll die erweiterte Realität zukünftig zum Einsatz kommen.

Vergangene Zeiten virtuell erleben im Museum Mittelrhein
Die Bereiche, in denen die virtuelle Realität heute eingesetzt werden kann, sind immens und vielfältig. Auch bei kulturellen Angeboten wird die immersive Technologie bereits eingesetzt. So sorgten die Stadtwerke Neuwied bereits 2018 beim Deichstadtfest für spannende Erlebnisse für alle Sinne. So konnten Besucher virtuell zur Zeit der Dinosaurier reisen, vollkommen bedenkenlos virtuell einen Bungeesprung erleben und an einer spektakulären Rallye teilnehmen – all das in der virtuellen Realität, ganz ohne sich vom Fleck bewegen zu müssen. Auch das Museum Mittelrhein setzt auf die virtuelle Realität, um kulturelle Erlebnisse realitätsnah erlebbar zu machen. Die Freskenkunstwerke des Januarius Zick lassen sich im Schloss Engers bei Neuwied noch in echt betrachten, seine Werke aus dem Koblenzer Schloss wurden jedoch vollkommen zerstört. Museumsbesucher können diese dennoch wie im echten Leben betrachten, denn für die VR-Dauerausstellung wurden in Zusammenarbeit mit der Universität Koblenz-Landau die Kunstwerke digital rekonstruiert und erneut erlebbar gemacht. Trotz Zerstörung des Originals lassen sich die Deckenfresken von Januarius Zick damit im Museum Mittelrhein weiterhin bewundern.

Die virtuelle Realität wird heute bereits auf vielfältige und innovative Weise eingesetzt. Sie sorgt nicht nur für ein immersives Spielerlebnis, sondern revolutioniert Arbeitsprozesse und bringt durch kulturelle VR-Angebote die Vergangenheit in die heutige Zeit. Die Region Mittelrhein ist auf dem Gebiet bereits stark aufgestellt und wird die Nutzung der zukunftsorientierten Technologie auch zukünftig weiter ausbauen. (prm)



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