Ratgeber Weiterbildung – erste Anlaufstellen und mögliche Fördermöglichkeiten
In den letzten Jahren haben Bund und Länder nach Möglichkeiten gesucht, von Arbeitslosigkeit Betroffenen neue Perspektiven zu bieten. Dank Weiterbildungsförderung soll der Arbeitsmarkt gestärkt und der Lebensstandard des Einzelnen angehoben werden. Wohin man sich bei entsprechendem Bedarf wendet und welche Fördermöglichkeiten es gibt, zeigt dieser Infoartikel.
Sowohl Bund als auch Länder bieten Arbeitslosen, Arbeitssuchenden, Berufsrückkehreren und Arbeitnehmern Fördermöglichkeiten an. Wer seine beruflichen Qualifikationen erhöhen und damit seine Chancen auf eine gute Anstellung erhöhen möchte, hat viele Möglichkeiten. Die bekanntesten Fördermöglichkeiten sind:
• der Bildungsgutschein
• das Aufstiegs-Bafög
• das Aufstiegsstipendium
• die Bildungsprämie
• das Programm WeGebAU
• und das Weiterbildungsstipendium
Auch für Langzeitarbeitslose sind solche Programme geeignet. Je nach Interesse, vorheriger Ausbildung und Qualifikation, zeigen Weiterbildungen sinnvolle Alternativen zur Beschäftigungslosigkeit auf.
Der Bildungsgutschein – die beliebteste Weiterbildungsförderung
Fast jeder Weiterbildungswillige kennt ihn – den Bildungsgutschein. Er ist eine beliebte Form der Weiterbildungsförderung. Allerdings wird ein solcher Gutschein nicht automatisch an Bedürftige ausgestellt, sondern muss selbst bei der Agentur für Arbeit beantragt werden. Dort werden die Voraussetzungen geprüft und der Bildungsgutschein bewilligt oder abgelehnt.
Folgende Voraussetzungen bieten gute Chancen, die Förderung zu erhalten:
• Sie sind arbeitslos
• Sie sind arbeitssuchend
• Sie sind noch beschäftigt, sind aber von Arbeitslosigkeit bedroht
• Sie möchten mit einer Weiterbildung Ihre berufliche Eingliederung sicherstellen
• Sie brauchen die Weiterbildung, um Ihren Job zu behalten
Wird der Antrag bewilligt, beinhaltet der Bildungsgutschein folgende Leistungen:
• Kostenübernahme für eine Weiterbildungsmaßnahme
• Übernahme der Fahrtkosten
• Übernahme von Unterbringungs- und Verpflegungskosten
• falls erforderlich auch Übernahme von Betreuungskosten für Kinder
Achtung: Nur einlösbar für die festgelegte Maßnahme!
WeGebAU – Weiterbildung für Beschäftigte ohne Berufsabschluss
Für Beschäftigte, die entweder keinen Berufsabschluss haben oder ihren erlernten Beruf seit mindestens vier Jahren nicht mehr ausüben, gibt es das Programm WeGebAU (Weiterbildung Geringqualifizierter und beschäftigter älterer Arbeitnehmer in Unternehmen).
Arbeitnehmer sollten sich für nähere Informationen an ihre örtliche Arbeitsagentur wenden. Für Arbeitgeber ist der Arbeitgeber-Service der örtlichen Arbeitsagentur zuständig.
Folgende Personen haben gute Chancen, die Förderung zu erhalten:
• Arbeitnehmer ohne anerkannten Berufsabschluss mit mindestens 3-jähriger Berufserfahrung
• Arbeitnehmer mit Berufsabschluss, die mehr als vier Jahre im Helferbereich tätig sind
• Arbeitnehmer, die das 45. Lebensjahr vollendet haben
• Arbeitnehmer in Unternehmen mit weniger als 250 Angestellten
Wird der Antrag bewilligt, werden die Weiterbildungskosten zu 50, 75 oder 100 % übernommen. Neben der Kostenübernahme für die eigentliche Weiterbildung, kann auch eine Kostenübernahme für die Fahrt, eine Kinderbetreuung sowie für eine auswärtige Unterbringung und Verpflegung gewährt werden.
Sonderfall für Rheinland-Pfalz: QualiScheck für abhängig Beschäftigte
Neben den deutschlandweit geltenden Förderprogrammen können abhängig Beschäftigte mit Hauptwohnsitz in Rheinland-Pfalz noch eine andere Weiterbildungsförderung beantragen – den QualiScheck.
Ziel des QualiScheck ist die Förderung beruflicher Weiterbildung, indem 60 % der Kosten für die Weiterbildungsmaßnahme übernommen werden. Beantragt werden kann diese Fördermaßnahme beim Landesamt für Soziales, Jugend und Versorgung in Mainz.
Servicetelefon zur Weiterbildung
Wer sich beruflich verändern oder weiterentwickeln möchte und hierbei fachkundige Unterstützung braucht, kann das Infotelefon "Weiterbildungsberatung" kontaktieren. Neben einer allgemeinen Beratung gibt es hier auch die Möglichkeit, Ansprechpartner vor Ort zu finden und sich über Finanzierungsmöglichkeiten zu informieren. (PRM)
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