Wirtschaft | - keine Angabe -
Glücksspiele: Wie geht man da als Laie eigentlich heran?
Egal ob man im Netz surft oder auf Spartensendern Werbung schaut, es ist nur noch schwer möglich, am Thema Glücksspiel vorbeizukommen. Vor allem natürlich im Internet, allerdings nach wie vor in analoger Form – etwa in der Bad Emser Spielbank oder der von Bad Neuenahr, um nur zwei in der Nähe zu nennen.

Interessant ist das für viele. Allerdings bedenken die wenigsten, dass sie Laien sind. Auf diese Weise entsteht nicht nur schnell Frust, sondern sind auch noch rascher hartverdiente Euros weg. Wer bislang noch nicht in dem Thema drinsteckt und Roulette und Co. höchstens aus Bond-Filmen kennt, sollte deshalb vorsichtiger an die Sache herangehen. Personen die zur Spielsucht neigen, sollten solche Angebote generell meiden!
1. Den Rechtsstatus kennen
Glücksspiel in Deutschland ist eine Sache von Bund und Ländern, vereinheitlicht über den Glückspiel-Staatsvertrag – eigentlich. Tatsächlich hat vor allem das Aufkommen der Online-Casinowelt dazu geführt, dass es rein (bundes-)theoretisch nur für Bürger von Schleswig-Holstein auf in Schleswig-Holstein lizensierten Anbieterseiten legal ist, zu spielen – mancher hat vielleicht schon in Fernsehspots einen Hinweis darauf mitbekommen.
Was bedeutet das nun für Rheinland-Pfälzer? Gar nichts. Denn in Deutschland gilt EU-Recht. Das sticht Landesrecht und steht auch über den Rechtsstreitigkeiten über einen neuen Staatsvertrag. Solange Deutschland nicht sämtliche Formen von Glücksspiel verboten werden, müssen Bund und Länder akzeptieren, dass Casinos, die irgendwo in der EU lizensiert sind, ihre Angebote auch Bundesbürgern zugänglich machen. Bedeutet, anders als häufig kolportiert ist es keine rechtliche Grauzone, sondern man handelt entlang gültiger Gesetze.
2. Die Spiele anschauen
Die meisten wissen ungefähr, um was es geht, wenn von Roulette oder Poker die Rede ist. Aber wissen wir wirklich, wie so ein Spiel abläuft? Und was ist mit Baccara(t) oder Black Jack? Bei vielen Menschen ist die Antwort ein Schulterzucken – kein Wunder, die Spiele haben teils komplexe Regeln.
Alle Casinospiele kann man jedoch kaum lernen, bevor man sich erstmalig on- oder offline in der Spielbank versucht. Schon die Grundregeln und -begriffe zu erlernen, würde Wochen dauern. Aus diesem Grund sollte man das Netz, genauer gesagt YouTube, nutzen, um sich einen Einblick in die Spiele zu verschaffen:
• Roulette
• Poker, in der meistgespielten Variation Texas hold’em
• Black Jack
• Baccara(t)
• Diverse Automatenspiele
Angesichts solcher Videos informiert man sich einfach grundlegend über die typischen Spiele und trifft dann für sich eine Auswahl: ein Spiel, das man genauer kennenlernen möchte. Natürlich, weitere Spiele sind möglich. Aber man möchte ja von Anfang an erfolgreich sein. Da sollte man sich auf eines fokussieren.
3. Das eine Spiel erlernen
Derartige Grundlagenvideos können einem nur einen Überblick verschaffen. Was sie aber nicht können, ist, auch nur die wichtigsten Grundregeln aufzuzeigen.
Hat man sich nun für ein Spiel, das einem zusagt, entschieden, besteht der nächste Schritt darin, sich in dessen Regeln einzuarbeiten. Auch dafür ist YouTube eine gute Anlaufstation. Ferner gibt es auch viele Webseiten und Blogs, die sich speziell an Anfänger richten.
Tipp: Sofern es sich nicht um Roulette und/oder Automatenspiele handelt, sollte man beim Erlernen der Grundregeln immer einen Stapel Karten neben sich haben. Legt man das, was auf dem Bildschirm beispielhaft gezeigt wird, geht das Verständnis in der Regel schneller von der Hand.
4. Einen guten Anbieter erkennen lernen
Mit den bislang erlernten Fähigkeiten könnte man sich nun rein theoretisch in Schale werfen und sich in Richtung Bad Ems oder Bad Neuenahr aufmachen und dort sein Glück versuchen. Wer jedoch (zunächst) online spielen möchte, muss noch einige Hausaufgaben machen.
Denn: Gibt man einfach nur bei Google etwas wie „Online Casino“ ein, wird man sich vor einer Flut an unterschiedlichen Anbieter kaum retten können. Bei den allermeisten darf man zwar davon ausgehen, dass es hierbei mit rechten Dingen zugeht. Dennoch sollte man ein Mindestmaß an Eigenschutz betreiben und die Anbieter auf bestimmte Faktoren hin abklopfen:
1. Es gibt eine Lizenz, die in Europa ausgestellt wurde – oftmals werden hierfür die Isle of Man oder Malta gewählt. Eine solche Lizenz garantiert das Einhalten der von der EU vorgegebenen Mindeststandards für Sicherheit, Chancengleichheit, Spielerschutz usw.
2. Die Webseite verlinkt entweder direkt auf die Glücksspielbehörde des Lizenz-ausstellenden Landes oder lässt sich zumindest auf deren Webseite finden – nicht immer wird dort ausschließlich die Internetadresse angegeben, deshalb sollte man im Impressum schauen, wie der Betreiber heißt und damit suchen.
3. Es gibt ein vollumfängliches Impressum mit Adresse, Telefonnummer. Zudem Allgemeine Geschäftsbedingungen sowie eine ausführliche und verständliche Erklärung zu Boni, Auszahlungen etc.
4. Die Daten werden zwischen der Webseite und dem Spieler verschlüsselt übertragen. Dazu wird auf eine sogenannte SSL-Verschlüsselung hingewiesen.
Doch auch das sollte noch nicht das „Go“ für einen Anbieter bedeuten, es folgt noch etwas anderes:
5. Einen Anbieter mit guten Boni wählen
Online-Glücksspiel ist ein hart umkämpfter Markt, in dem die Anbieter mit Boni um die Kundengunst buhlen. Was man als Anfänger sucht, sind solche, die einem eine möglichst günstige Hürde für den Einstieg offerieren. Dementsprechend sollte man Freispiele ohne Einzahlung vergleichen. Das ermöglicht es einem, ohne hohe Einsätze und somit mögliche Verluste loszuspielen.
Ist das getan, wird es Zeit, sich für einen Anbieter zu entscheiden. Dann kann es losgehen.
6. Immer mit Limit
Der Reiz des Glücksspiels ist ein kompliziertes biochemisches Zusammenspiel in unserem Gehirn. Immer sorgt es dafür, dass man Zeit, Raum und mögliche Verlustrisiken vergisst – beim einen mehr, beim anderen weniger.
Besonders für Einsteiger ist diese Gefahr groß. Aus diesem Grund sollte man sich ein festes Limit setzen, sowohl für die Zeit wie die einzusetzenden Summen. Dabei sollte man nicht nur sprichwörtlich „niedrig pokern“.
Und vielleicht sollte man auch eine der wichtigsten Spielerregeln überhaupt per Zettel am Bildschirm befestigen:
Verlieren wird erst dann schlimm, wenn man versucht,
den Verlusten noch mehr Geld nachzuwerfen.
Soll heißen, wenn es nicht läuft, sollte man nicht auf Gedeih und Verderb versuchen, seine Verluste wettzumachen. Meist funktioniert das nicht. Und das war es auch: Beherzigt man diese skizzierten sechs Punkte, kann man auch als blutiger Anfänger sicher und problemlos in die Glücksspielwelt eintauchen – und vielleicht ein lebenslanges Hobby finden. Personen die zur Spielsucht neigen und die genannten Tipps nicht einhalten können, sollten solche Angebote generell meiden. (PRM)