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Nachricht vom 15.05.2018
Region
NABU Rhein-Westerwald: Rückkehr des Wolfes unterstützen
Nachdem das rheinland-pfälzische Umweltministerium gestern (15. Mai) die Sichtung eines Wolfes am ehemaligen Truppenübungsplatz Stegskopf im Kreis Altenkirchen bestätigt hat, meldet sich der Naturschutzbund (NABU) Rhein-Westerwald mit einer Stellungnahme zu Wort. „Die durch internationale und nationale Gesetze streng geschützte Art ist ein wichtiger Bestandteil der Biodiversität und erfüllt unter anderem als ‚Gesundheitspolizei des Waldes‘ wertvolle ökologische Funktionen. Insofern gilt es, die eigen-ständige Rückkehr des Wolfes zu unterstützen“, sagt Jonas Krause-Heiber von der NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald.
Holler/Daaden. Der Naturschutzbund (NABU) Rhein-Westerwald freut sich über den jetzt bekannt gewordenen Wolfsnachweis auf dem ehemaligen Truppenübungsplatz Daaden am Stegskopf sowie über die Nachweise im Kreis Neuwied. Dazu nimmt der Verband per Pressemitteilung Stellung. „Mit dem Wolf kommt eine heimische Tierart eigenständig in ihr natürliches Verbreitungsgebiet zurück, die in Deutschland durch den Menschen ausgerottet worden war. Die durch internationale und nationale Gesetze streng geschützte Art ist ein wichtiger Bestandteil der Biodiversität und erfüllt unter anderem als ‚Gesundheitspolizei des Waldes‘ wertvolle ökologische Funktionen. Insofern gilt es, die eigenständige Rückkehr des Wolfes zu unterstützen“, so Jonas Krause-Heiber von der NABU-Regionalstelle Rhein-Westerwald.

NABU: Panikmache und Halbwahrheiten helfen nicht weiter
„Der Wolfsnachweis auf dem Stegskopf zeigt noch einmal die Bedeutung dieses ehemaligen Truppenübungsplatzes für die heimische Biodiversität sowie die Notwendigkeit der konsequenten Umsetzung des im Bundesnaturschutzgesetz verankerten Biotopverbunds zur Vernetzung von Teillebensräumen für den Wolf und auch viele weitere Arten auf. Panikmache und die Verbreitung unwissenschaftlicher Halbwahrheiten und Märchen über den Wolf wie zuletzt im Kreis Neuwied über die Presse geschehen, sind unangebracht und helfen nicht weiter“, so der NABU.

Menschen gehören nicht zum Beutespektrum des Wolfes
Seit dem Jahr 2000 gibt es wieder Wölfe in Deutschland. Seitdem begleitet der NABU auf Bundes- und Länderebene die Rückkehr des Wolfes in sein ursprüngliches Verbreitungsgebiet. Das Land Rheinland-Pfalz hat gemeinsam mit Verbänden wie dem NABU, dem Landesjagdverband und Vertretern der Nutztierhalter im Jahr 2015 den „Managementplan für den Umgang mit Wölfen in Rheinland-Pfalz“ erarbeitet, der als Grundlage für das Miteinander von Mensch und Wolf in Rheinland-Pfalz dient. Auch für den NABU hat die Sicherheit des Menschen oberste Priorität. Seit der Rückkehr des Wolfes nach Deutschland hat es keine Situation gegeben, bei der sich freilebende Wölfe aggressiv gegenüber Menschen verhalten haben. Menschen gehören nicht zum Beutespektrum des Wolfes. Dass ein Zusammenleben mit dem Wolf funktioniert, zeigen unsere Nachbarländer. In Deutschland hat man den Umgang mit diesem ehemals ausgestorbenen Tier schlicht verlernt. Nun gilt es, wieder einen angemessenen Umgang mit den Wölfen in unserem Land zu finden. (PM)
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