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Nachricht vom 11.07.2017
Wirtschaft
„il Nuraghe“ in Puderbach hat neuen Betreiber
In den vergangenen Wochen bangten Puderbacher und langjährige Gäste um die Pizzaria „il Nuraghe“. Nach 33 Jahren mussten die bisherigen Betreiber Nanni und Maria Sagheddu aufgeben. Nach zwei Steuerprüfungen in drei Jahren berichtet Nanni Sagheddu von sechststelligen Forderungen, die nicht beglichen werden können. Ab 10. Juli gibt es einen neuen Betreiber.
Ibrahim Altuntas mit Nanni Sagheddu (rechts). Foto: Wolfgang TischlerPuderbach. Für die Puderbacher war es lange ungewiss, ob es mit ihrer liebgewonnen Pizzaria „il Narughe“ weitergeht. Über Facebook wurde mitgeteilt: „Wir müssen aufhören“, dann hieß es dort, es geht doch weiter, um nach kurzer Zeit dies zu revidieren. Seit dem 10. Juli gibt es einen Pächter für das Restaurant. Die neue Betreiberfamilie kommt aus Limburg. Als Inhaber firmiert Ibrahim Altuntas Halil. Er erzählte gegenüber dem NR-Kurier, dass seine Familie in Limburg schon eine Pizzeria betreibt.

Die Familie Altuntas will das Restaurant in Puderbach in gewohnter Weise weiterbetreiben. Die Speisekarte soll so bleiben, auch das Eiscafe und der Lieferservice bleiben. „Wenn ich mich eingearbeitet habe, dann kann die eine oder andere Idee dazukommen, aber das bisherige Konzept bleibt“, erzählt Altuntas. Er ist auf der Suche nach einer Wohnung in Puderbach oder Umgebung, denn auf Dauer möchte er nicht jeden Tag zwischen Limburg und Puderbach pendeln.

Für die Familie Sagheddus ist es ein Trost, dass ihr Lebenswerk nicht einfach untergeht. 33 Jahre sind eine lange Zeit blickt Nanni wehmutsvoll zurück. Jetzt ist für ihn Schluss. Die Familie kann die Steuernachforderungen nicht stemmen. Auf die Frage: Wie es für ihn weitergeht zuckt er die Schultern und meint: „Ich werde meinen Nachfolger erst einmal einarbeiten und dann werden wir sehen.“

Seine Frau Maria schrieb in einem sechsseitigen offenen Brief unter anderem wörtlich: „Der kleine, sture, ehrliche und demütige sardische Esel gibt auf. Er hat den letzten Herzbluttropfen und die Liebe zur Arbeit geopfert. Es reicht! Wir haben keine Kraft mehr, unser Kreuz ist gefallen.“ Sie bittet in dem Brief alle Freunde, Bekannte und Gäste um Verständnis für ihre Entscheidung. (woti)
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