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Nachricht vom 15.05.2017
Region
Jahresmitgliederversammlung des Kreiswaldbauvereins Neuwied
Am Mittwoch, den 26. April, konnte die Vorsitzende des Kreiswaldbauvereins Neuwied, Dr. Gisela Born-Siebicke, im Hotel Strandcafé in Roßbach an der Wied, über 60 Teilnehmer im internen und öffentlichen Teil der Mitgliederversammlung begrüßen.
Fotos: PrivatNeuwied. Mit kundiger Unterstützung der Vorstandskollegen Wilfried Eichler, Markus Haardt, Michael Graf Hoensbroech, Willibert Prangenberg, Frank Etscheid und Hartmut Hennig wurden im internen Teil der Jahresabschluss 2016 genehmigt, der Vorstand entlastet und neue Kassenprüfer gewählt. Eine moderate Beitragserhöhung fand nach eingehender Diskussion die erforderliche Zustimmung. Das auch deshalb, weil der Kreiswaldbauverein trotz weitgehend ehrenamtlicher Führung zur kontinuierlichen Weiterbildung der Mitglieder durch Lehrfahrten, Fachtagungen und Besichtigungstermine intensiv beiträgt. Zudem ist er eine deutlich wahrnehmbare Stimme für die gesellschaftliche Bedeutung der rund 18.000 privaten Waldbesitzer im Landkreis Neuwied.

Im Geschäftsbericht der Vorsitzenden und den Vorträgen des Vorsitzenden des Waldbesitzerverbandes Rheinland-Pfalz, Bürgermeister Hans Günter Fischer, sowie des Geschäftsführers des Landesverbandes, Dr. Wolfgang Schuh, wurden die aktuellen forst- und waldpolitischen Themen aufgerufen. Neben den wieder etwas besseren Verhältnissen auf dem Holzmarkt war dies vor allem die Sorge um eine Weiterführung der staatlichen Forstbetreuung des kleinen und mittleren Privatwaldes in Rheinland-Pfalz. Zum einen setzt die Landesregierung mit ihrer Forststrukturreform 2020 einen sehr engen Finanzrahmen für die staatlichen Forstämter.

Zum anderen kann die Auseinandersetzung des Landes Baden-Württemberg mit dem Bundeskartellamt zur Frage der Dienstleistungen des Staates für den Kommunal- und Privatwald auch Rückwirkungen auf die Betreuungsverträge der staatlichen Forstämter für diese Betriebe in Rheinland-Pfalz haben. Im Ergebnis ist für den Landkreis Neuwied zu befürchten, dass die waldbesitzenden Gemeinden gezwungen werden, eigene Forstämter einzurichten und die staatliche Forstverwaltung dadurch ihr Hauptbetätigungsfeld verliert. Leidtragende wären dann aber auch die kleinen und mittleren Privatwaldbesitzer.

Das Forstamt in Dierdorf könnte so geschwächt werden, dass die Betreuung des Privatwaldes nicht mehr aufrecht zu erhalten wäre. Dr. Born-Siebicke forderte deshalb ihren Landesverband auf, mit Nachdruck die besonderen Anliegen des forstlich kleinteilig strukturierten Landkreises Neuwied gegenüber der Landesregierung bei der anstehenden Strukturreform der Forstämter und bei der Umsetzung des neuen Bundeswaldgesetzes einzubringen. Diese Bitte richtete sie auch an den zuständigen Vertreter der Landesforsten, Dirk Ridderbusch. Dieser erläuterte, dass die Landesregierung sich dieser Problematik bereits intensiv widme.

Im Vortrag des Leiters des Forstamtes Dierdorf Uwe Hoffmann wurde eindringlich deutlich, in welchem Umfang das Forstamt und insbesondere der Privatwaldbetreuer Dieter Steinebach forst- und waldbauliche Anliegen der privaten Waldbesitzer aufgreift und konkrete Hilfestellung leistet. Das reicht von der Kulturpflege und dem Aufbau von zukunftsfähigen Waldbeständen bis hin zur gemeinsamen Holzvermarktung. Auch der Kreiswaldbauverein erfahre Unterstützung bei der Durchführung von Weiterbildungsmaßnahmen (z.B. von Motorsägelehrgängen) bis hin zu öffentlichkeitswirksamen Veranstaltungen. So hätten das Forstamt, der Kreiswaldbauverein und die fürstlich-wiedsche Forstverwaltung zum Beispiel gemeinsam die Funktionen des Waldes in unserer heutigen Gesellschaft beim jüngsten Wandertag der Rheinzeitung in Monrepos anschaulich erläutert.

Im öffentlichen Teil der diesjährigen Mitgliederversammlung hatte der Kreiswaldbauverein die Berufsgenossenschaft des Sozialversicherungsträgers für Landwirtschaft, Forsten und Gartenbau gebeten, die Beitragsgestaltung und Dienstleistungen sowie die anstehenden Sozialwahlen dieses berufsständischen Unfallversicherers zu erläutern. Diese Aufgabe erfüllten Wiltrud Siepenkothen und Hermann-Josef Hillen von der Außenstelle Speyer äußerst fachkundig und detailliert.

Die Teilnehmer der Mitgliederversammlung erkundigten sich dezidiert nach den Berechnungsgrundlagen der Beiträge, dem Umfang der Versicherungsleistungen im Falle eines Unfalls, aber auch nach den Präventionsmaßnahmen. Zu letzteren gehören auch die schon traditionellen Motorsägekurse, mit denen es gelungen ist, das Unfallgeschehen in den Wäldern deutlich zu reduzieren. Angesichts der der noch vielen offen gebliebenen Detailfragen, sagten Hermann Josef Hillen und Wiltrud Siepenkothen dem Kreiswaldbauverein zu, für einen weiteren Informationstermin im Herbst zur Verfügung zu stehen.

Dr. Born-Siebicke dankte allen Referenten für ihre fachkundigen Vorträge, aber auch den Mitgliedern für die engagierten Diskussionsbeiträge. Außerdem dankte sie den zahlreichen Ehrengästen, darunter die Vorsitzende des Landfrauenverbandes Neuwied, Hella Holschbach, für deren Teilnahme. Sie wies auf die in diesem Jahr geplanten Lehrfahrten zum Nationalpark in den Hunsrück und zu den Briloner DLG- Waldtagen hin und bat um rege Beteiligung. Diese Veranstaltungen würden wie im Vorjahr federführend von den Vorstandsmitgliedern Uwe Werner und Markus Haardt vorbereitet.

Am 15. Mai dieses Jahres werde man darüber hinaus den Baum des Jahres, die Fichte, mit einer eigenen Veranstaltung würdigen. Die Mitglieder sind des Weiteren gebeten, den Vorstandsmitgliedern Hartmut Hennig und Wilfried Eichler eigene Vorschläge zur Kommentierung der beiden zurzeit offenliegenden FFH-Managementpläne zukommen zu lassen.
 
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