Werbung

Nachricht vom 13.01.2018    

Neujahrsempfang des Handwerks mit Bischof Dr. Stephan Ackermann

HwK-Präsident Kurt Krautscheid forderte vor 500 Gästen eine Aufwertung des Meisterbriefes durch die künftige Bundesregierung im Rahmen des Neujahrsempfangs in Koblenz. Festredner Bischof Dr. Stephan Ackermann schlug einen Bogen zwischen Visionen und Wirklichkeit und mahnte ethische Werte und die Verantwortung des Einzelnen an.


Bischof Stephan Ackermann erhält von Kurt Krautscheid (links) und Hauptgeschäftsführer Alexander Baden (rechts) eine Torte mit dem Slogan der Imagekampagne des Handwerks „Am Anfang waren Himmel und Erde. Den ganzen Rest haben wir gemacht.“ Foto: P!ELmedia

Koblenz/Region. „Die künftige Bundesregierung muss den Meisterbrief aufwerten und damit seine Bedeutung für Wirtschafts-, Beschäftigungs- und Ausbildungswachstum stärken“, nennt Kurt Krautscheid als Präsident der Handwerkskammer (HwK) Koblenz beim Neujahrsempfang eine wichtige Forderung für 2018. Zu ihrem traditionellen Empfang konnte die HwK 500 Gäste aus Handwerk, Wirtschaft, Gesellschaft und Politik begrüßen. Als Festredner ging Bischof Dr. Stephan Ackermann auf „Vision und Wirklichkeit“ ein. „Was nutzt uns die schönste Vision, wenn sie handwerklich nicht solide umgesetzt wird“, verknüpfte Ackermann ethische Werte und Handwerk.

Für das Handwerk zog Krautscheid eine positive Bilanz zum Jahreswechsel: Die Auftragslage und Auslastung der Betriebe befindet sich auf Rekordniveau. „93 Prozent unserer Handwerksbetriebe gaben bei der jüngsten Konjunkturbefragung an, ihre Wirtschaftslage sei gut. Auch die Prognosen stimmen zuversichtlich. Doch dieser Erfolg ist kein Geschenk oder ein Zufall. Dahinter steckt die harte Arbeit des Handwerks, seiner Betriebe, Meister und Mitarbeiter.“ Eine zentrale Rolle falle in diesem Erfolgsmodell dem Meisterbrief zu. „Er wurde durch die damalige Bundesregierung mit der Handwerksnovelle 2004 stark geschwächt und wir fordern eine Korrektur durch die künftige Regierung.“

Politisch, so der Kammerpräsident, wäre das durchaus konsequent, sehe man die Förderung angehender Meister und einer anschließenden Existenzgründung auf Landesebene mit bis zu 3.500 Euro pro Antrag. „Hier darf also durchaus in Berlin ein „alter Zopf“ abgeschnitten werden und die Politik aus gemachten Fehlern lernen.“ Krautscheid ging vor diesem Hintergrund auch auf Werte ein. „Das Handwerk steht für Werte, vermittelt diese, orientiert sich an ihnen. So wichtig uns die Gestaltung der Zukunft ist, so wichtig sind uns Traditionen und unsere Vergangenheit. Nur wer es schafft, die Köpfe und Herzen der Menschen zu erobern, wird verstanden und hat Zukunft. Das gilt für uns alle – Handwerk, Gesellschaft, Politik und auch Kirche. Wir verstehen uns als traditionsbewahrende Gemeinschaften.“

Ein großes Lob ging seitens des Handwerks an die rheinland-pfälzische Landesregierung, insbesondere an das Wirtschaftsministerium. „Aufstiegsbonus I und II zur Förderung der Meisterqualifikation, Zuschüsse für die Ausbildung, für die wichtige Arbeit der „Flüchtlings-Coaches“, die Finanzierung von Digitalisierungsberatern oder auch von Projekten wie das zur Nachhaltigkeit im Handwerk „Gold-Grün“ – das sind alles keine Absichtserklärungen, sondern konkrete Maßnahmen zur Stärkung des Handwerks, die längst umgesetzt werden und bereits Früchte tragen. Das schließt auch eine hohe Wertschätzung der Politik für das Handwerk ein und es wäre durchaus wünschens- und empfehlenswert, wenn dieser Umgang, die damit verbundenen Werteempfindungen auch Maßstab für eine künftige Bundesregierung im Umgang mit dem Handwerk wären!“



Bischof Stephan Ackermann griff in seiner Festrede die enge Verbindung zwischen Handwerk und Kirche auf: „Bereits Jesus von Nazareth wurde in eine Handwerkerfamilie hineingeboren.“ Das Thema „Vision und Wirklichkeit“ machte der Trierer Bischof an den aktuellen Herausforderungen Digitalisierung, demografischer Wandel, Fachkräftesicherung und Generationennachfolge fest – „Themen, die für unsere gesamte Gesellschaft, das Handwerk wie auch die Kirche eine wichtige Rolle spielen und auch nur gemeinsam gelöst werden können.“

Veränderungen finden global statt wie auch im Kleinen und Ackermann ging auf die Verantwortung des Einzelnen ein. „Wir alle müssen uns einbringen in politische und gesellschaftliche Gestaltungsprozesse und die ständig ändernden Herausforderungen annehmen!“ Ein klar definiertes Werteverständnis gibt dabei Orientierung und Halt und „ethische Werte sind durchaus übertragbar auf das Handwerk. Handwerk schafft gute Lebensbedingungen für Menschen, Handwerk leistet einen wichtigen Dienst am Menschen – nicht nur am Kunden, sondern auch am Mitarbeiter. Es geht nicht nur um das Produkt, sondern auch um den Weg dahin. Die Zusammenarbeit ist eminent wichtig für die Wertigkeit unserer Gesellschaft und ich danke dem Handwerk für seinen Beitrag, den es für alle leistet.“

Für ihre Topplatzierungen im Leistungswettbewerb des Deutschen Handwerks wurden außerdem die Bundessieger und ihre Ausbilder geehrt. Erste Bundessiegerin wurden Automobilkauffrau Ann-Kathrin Gräfen, Elektroniker für Maschinen- und Antriebstechnik, David Krefft, Gebäudereiniger Jonas Vetter, Sattlerin Fachrichtung Reitsportsattlerei, Laura Brownlie – die auch den Bundeswettbewerb „Die Gute Form im Handwerk – Handwerker gestalten“ gewinnen konnte – sowie Zweiradmechaniker, Fachrichtung Fahrradtechnik, Paul Meißner. Zweiter Bundessieger wurde Mechatroniker für Kältetechnik Etienne Breuer.

Einen goldenen Glücksbringer überreichten Mitglieder der Schornsteinfeger-Innung Koblenz, für das musikalische Rahmenprogramm sorgte das Blechbläserquintett Komilites. (PM)



Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Richtfest am Anbau des Kindergartens Holzbachfrösche in Dierdorf

Dierdorf. Stadtbürgermeister Thomas Vis zitierte angesichts des Zwecks der Baumaßnahme das Kinderlied "Wer will fleißige ...

Polizei Straßenhaus intensiviert Kontrollen zur Eindämmung von Einbruchskriminalität

Straßenhaus. Beamte der Bereitschaftspolizei im Dienstgebiet der Polizeiinspektion Straßenhaus führten am späten Dienstagnachmittag ...

Zusammenstoß zwischen Pkw und Bus führte zur Sperrung der Kreuzung im Wiedtal

Neuwied. Ein 53-jähriger Pkw-Fahrer übersah gegen 20.45 Uhr während eines Abbiegevorgangs auf der Kreuzung L255/K107 einen ...

Erstmeldung: Vollsperrung nach Verkehrsunfall auf B256 Richtung Bendorf

Rengsdorf. Einsatzkräfte der Polizei, der Feuerwehr sowie des Deutschen Roten Kreuzes (DRK) sind aktuell am Einsatzort tätig. ...

Neuer Pflegegradrechner der Verbraucherzentralen hilft bei Selbsteinschätzung

Region. Leistungen der Pflegeversicherung sind nur für Personen erhältlich, die im Rahmen einer Pflegebegutachtung einen ...

Erstmeldung: Dachstuhlbrand in evangelischer Kindertagesstätte in Asbach

Asbach. In der Schulstraße in Asbach brennt derzeit der Dachstuhl der evangelischen Kindertagesstätte. Momentan sind zahlreiche ...

Weitere Artikel


Verkehrsunfall mit zwei beteiligten Lastkraftwagen

Hammerstein. Bevor der überholende 40-Tonner den Vorgang beenden konnte, kam ihm auf der Gegenfahrspur (Richtung Neuwied) ...

Bären brennen ein Feuerwerk ab

Neuwied. Mitunter richtig schmerzhaft im ersten Aufeinandertreffen der Runde zum Beispiel (2:9) oder eben beim bitteren Viertelfinal-Aus ...

Rekordjahr trotz Regensommer für die Deichwelle

Neuwied. „Gegenüber dem Vorjahr konnten wir damit erneut um knapp 11.000 Gäste oder rund 4,5 Prozent zulegen. Damit haben ...

Gesetzliche Unfallversicherung greift nicht automatisch

Region. Zum bestandenen Abitur gehören für viele junge Menschen traditionell eine Feier und der mit großer Spannung erwartete ...

Neuwieder SPD will Votum der Basis für Bundesparteitag

Neuwied. Die SPD hatte sich aber sich nach der Bundestagswahl zunächst gegen eine GroKo ausgesprochen und sich schließlich ...

Gut besuchter Neujahrsempfang der Westerwald Bank

Ransbach-Baumbach. Ausgesprochen erfolgreich sei das Jahr 2017 als erstes Geschäftsjahr der neuen „Westerwald Bank“ abgeschlossen ...

Werbung