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Nachricht vom 03.11.2017    

Ausbildungsmarktbilanz 2016/2017: Wunschberufe bleiben gleich

Von Oktober 2016 bis September 2017 haben 2.371 junge Frauen und Männer die Berufsberatung der Neuwieder Arbeitsagentur bei der Suche nach einer Ausbildungsstelle in Anspruch genommen. Das waren 35 weniger als ein Jahr zuvor. Ende September waren davon nur noch 18 als sogenannte unversorgte Ausbildungsstellenbewerber gemeldet.

Kreis Neuwied / Kreis Altenkirchen. Ein Ausbildungsjahr beginnt jeweils am 1. Oktober und endet am 30. September des folgenden Jahres. Für die Arbeitsagenturen ist dies traditionell der Zeitpunkt, Bilanz zu ziehen: Dem Arbeitgeberservice wurden in diesem Zeitraum 2.105 Ausbildungsstellen gemeldet. Das waren 97 mehr als im Vorjahr. Davon blieben bis Ende September noch 130 Ausbildungsstellen unbesetzt. Das sind 9 mehr als im Vorjahr.

Wie im Vorjahr mündeten mehr als die Hälfte der Jugendlichen in eine Berufsausbildung ein. Fast 20 Prozent der Bewerber haben sich für einen weiteren (Berufs-) Schulbesuch, ein Praktikum oder ein Studium entschieden und etwa 4 Prozent für eine geförderte Qualifizierung wie eine berufsvorbereitende Bildungsmaßnahme o-der eine Einstiegsqualifizierung. Weitere 5,8 Prozent haben eine Arbeit aufgenom-men.

Am Ende des Berichtsjahres waren also im Gesamtbezirk 130 Ausbildungsstellen unbesetzt und gleichzeitig noch 18 Jugendliche ohne Lehrstelle. Theoretisch wären somit mehr als genügend freie Plätze für die unversorgten Bewerber da. Praktisch zeigt sich einmal mehr, dass Angebot und Nachfrage nicht 1:1 zueinander passen. Die Gründe dafür sind zahlreich und reichen vom nicht erfüllbaren Berufswunsch bis zur mangelnden Mobilität. Im ländlichen Raum ist es beispielsweise für einen 16Jährigen ohne Führerschein manchmal nicht möglich, per Bus oder Bahn zum Ausbildungsbetrieb zu kommen.

Ein großes Thema ist und bleibt jedoch auch die mangelnde Flexibilität der Jugendlichen bei der Berufswahl. Die Top Ten der Wunschberufe von Jungen und Mädchen scheinen seit Jahren „in Stein gemeißelt“. So wollen seit jeher viele Mädchen Medizinische Fachangestellte oder Friseurin werden, sehr viele Jungen Kfz-Mechatroniker. Beide Geschlechter interessieren sich stark für kaufmännische Berufe. Und auch wenn in diesen Bereichen das Angebot mit am stärksten ist, so reicht es doch nicht aus. Im kaufmännischen Bereich wollen wenige Jugendliche in den Lebensmittelbereich wie Bäckerei oder Fleischerei, wo noch freie Ausbildungsstellen zu finden sind.



„Die Berufswahlentscheidung ist bei den vielfältigen Möglichkeiten natürlich nicht einfach. Neben den Beratungen in unserer Agentur, unterstützen wir die jungen Menschen bei ihrer Entscheidung mit regelmäßigem Berufswahl-Unterricht, den un-sere Berufsberater und Berufsberaterinnen in den Schulen durchführen. Darüber hinaus informieren wir die Jugendlichen gemeinsam mit unseren Netzwerkpartnern aus Kammern, Schulen und Arbeitgebern mit vielen Aktionen und Veranstaltungen über alle Alternativen und Möglichkeiten auf dem regionalen Ausbildungsmarkt. Ausbildungsmessen wie die ABOM in Altenkirchen, Azubi- und Studientage, Bran-chentage oder der jährliche Girls‘ Day sind einige Beispiele hierfür“, erklärt Hella Eiteneuer, Teamleiterin der Berufsberatung.

Bei 338 Jugendlichen ist der Verbleib noch unklar. Sie haben auf mehrmaliges Anschreiben und Einladungen der Berufsberatung nicht reagiert und wurden deshalb abgemeldet. „Da diese Jugendlichen auch keine weiteren finanziellen Hilfen bei der Arbeitsagentur beantragt haben, gehen wir davon aus, dass sie ohne unsere Hilfe eine Arbeit, Ausbildungsstelle oder einen Schulplatz finden konnten und nur verges-sen haben, sich bei uns abzumelden“, vervollständigt Eiteneuer die Bilanz.
„Selbstverständlich versuchen wir auch nach Ausbildungsbeginn weiterhin mit großem Engagement für die bislang unversorgten Jugendlichen ebenfalls ein geeignetes Angebot zu finden“, so Eiteneuer.



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