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Nachricht vom 18.09.2017    

Jugendvertreter der Parteien diskutieren in der Aula der IGS

Hart, aber fair diskutierten die fünf Jugendvertreter mit Anna Neuhof (Grüne), Julian Kettemer (CDU), Luca Lichtentäler (FDP), Justin Cedric Salka (AfD) und Martin Diedenhofen (SPD) im Rahmen des Jufos (Jugendforum) in der Aula der IGS über die Themen "Populismus" und "Gender". Besonders die Oberstufenschüler und die IGS-Schulsprecherin bezeichneten die Podiumsdiskussion, die von Frank Seckler vom Jufo moderiert wurde, als "gelungen" und "wahnsinnig interessant".

Foto: pr

Neuwied. Die Bundestagswahl wirft ihre Schatten voraus. Doch bevor die deutschen Bürger am 24. September ihre beiden Stimmen abgeben, rühren die Politiker noch einmal heftig die Werbetrommel und diskutieren in den sogenannten Podiumsdiskussion, um den Wählern ein Bild von ihren Zielen zu vermitteln.

Für viele Schüler des Jahrgangs zwölf steht das erste Mal eine Wahl an und da in den Grund-und Leistungskursen eingehend über die Wahlen gesprochen wird, war die Diskussion der verschiedenen Parteienvertreter eine willkommene Vorbereitung. Doch nicht nur Schüler der Oberstufe wollten die Veranstaltung sehen, sondern auch Mittelstufenschüler hatten sich eingefunden.

Beim Thema Populismus war der AfD-Kandidat zunächst damit beschäftigt, die Rolle seiner Partei näher zu umreißen und darzustellen:" Wir vertreten klare und sicherlich auch manchmal unbequeme Positionen. Wir brechen Tabuthemen auf, doch das ist kein Populismus, wie uns oft angedichtet wird", versuchte er sich und die AfD zu verteidigen. Die Aussichten seiner Partei sieht er sehr zuversichtlich: "Es gibt Umfragen, die uns bei 13 Prozent sehen. Wir profitieren sicherlich von der Politikverdrossenheit vieler Menschen in Deutschland. Sicher gibt es aber auch in unserer Partei immer wieder Politiker, die uns mit manchen Äußerungen irritiert haben", gab er unumwunden zu.

Luca Lichtentaeler von der FDP wies darauf hin, dass die Parteien das leidige Thema "Zuwanderung" nicht der AfD überlassen sollten. "Wir brauchen eine qualifizierte Zuwanderung, die gut überlegt und ohne Stammtischparolen abläuft", so Lichtentäler. Einig waren sich alle Parteivertreter, dass der Populismus, der auch weltweit immer mehr um sich greift, nicht so einfach hingenommen werden dürfe, da er vereinfache und zur Schwarzmalerei neige. Dabei dürfe kein Unterschied zwischen Links- und Rechtspopulismus gemacht werden, so die Jungpolitiker.



Beim zweiten Thema "Gender" herrschte bei den Kandidaten Uneinigkeit, was darunter nun wirklich zu verstehen sei. Diskutiert wurde jedenfalls über die Ungerechtigkeiten zwischen den Geschlechtern. Klarer Konsens herrschte dagegen in der negativen Bewertung eines eingespielten Videos, in dem ein junger Mann eine stärkere Rückkehr zu den traditionellen Geschlechterrollen forderte und dabei auch von der lapidaren Forderung "Jungs müssen sich ruhig mal prügeln" nicht zurückschreckte. "Das ist Steinzeit", lautete die drastische Formulierung von Martin Diedenhofen.

Diskussionsfreudiger waren die Parteien bei der Frage der sozialen Gerechtigkeit. "Wir brauchen eine Frauenquote", ist sich Anna Neuhof sicher, während ihr Kontrahent von der FDP dagegen hält:" Eine gute Frau braucht das nicht, sie kann durch Leistung überzeugen. "
Nachdem alle Argumente ausgetauscht waren, durften die Schüler Fragen stellen und noch einmal das individuelle Gespräch mit den Parteienvertretern suchen.



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