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Nachricht vom 23.04.2017    

Drei Könner beim Überraschungs-Kabarett in Waldbreitbach

Der Andrang auf das Saisonfinale der Reihe „Wir machen Theater“ im Hotel zur Post reichte wieder einmal für zwei ausverkaufte Vorstellungen. Gern lässt sich das Publikum überraschen. Auch für Geschäftsführer Hajo Reuschenbach ist das ein Phänomen: „Keiner weiß, wer überhaupt kommt, aber alle wollen es sehen.“ Zu sehen und zu hören waren drei total unterschiedliche Künstler, denen es allesamt gelang, die hohen Erwartungen zu erfüllen.

Ingrid Kühne, Moses W. und Patrick Lehnen (von links) traten in Waldbreitbach auf. Fotos: Wolfgang Tischler

Waldbreitbach. Den undankbaren Anfang machte eine „Rampensau“ aus dem Ruhrpott: Moses W., ein musikalisches Talent aus Essen. Er habe ein Problem mit deutschsprachiger Rock-Musik, bekannte der Künstler, weil er die Texte nicht verstehe. Zum Beispiel verstehe er nicht, was der Titel „Gib mir ein O!“ der Gruppe „Wir sind Helden“ bedeute. Daher kreierte der Musiker eigene Variationen zur möglichen Bedeutung. Er habe ein Faible für Pop-Musik, mache sich aber Sorgen um deren Entwicklung, weil er einen Trend zum Covern und Recyceln ausmache. Alte Recken wie Heino covern coole Künstler. Moses W. genoss die Vorstellung, dass die gecoverten Musiker zurückcoverten und setzte die Idee gleich mit Gitarre und Imitationstalent in die Tat um: Peter Fox als Interpret von Heinos „Bergvagabunden“, Nena und Rammstein mit Heino-Titeln animierten das Publikum zum Mitmachen.

Da es ab jetzt ganz schnell auf Weihnachten zugeht, die Familie wahnsinnig gern singt, sich aber keiner die Texte merken kann, variierte Moses W. für jeden Musikgeschmack den Vierzeiler, den jedermann kennt „Advent, Advent, ein Lichtlein brennt“. Beim Wunschkonzert passet der Text tatsächlich immer, sei es im Stil von Nena, Metallica, als Fußball-Fan-Lied, im Tango-Rhythmus, von Elvis geschmachtet oder als softe Howard-Carpendale-Schnulze inklusive südafrikanischem Slang. Mit dieser musikalischen Universallösung ausgestattet, kann Weihnachten schnell kommen, denn die Waldbreitbacher lieben bekanntlich Überraschungspakete.

Eine ganz andere Überraschung bot Zauberkünstler Patrick Lehnen. Sein Programm entführte in das Zwischenreich von Fantasie, Traum und Wirklichkeit. Schon als kleiner Junge ging Lehnen der Frage nach: „Woher wissen wir, wann wir wach sind?“ Er wollte der Frage, was Wirklichkeit ist, auf den Grund gehen mit seinen Träumen und Erinnerungen in einem Einmachglas. Während der Zauberer erzählte, erschienen und verschwanden Münzen, drehten sich oder standen still. Der Lieblingstraum vom Fliegen ließ einen Geldschein Verwandlungen erfahren, schweben und fliegen, denn „von der Illusion zur Wirklichkeit fehlt manchmal nur ein Wimpernschlag oder auch ein Flügelschlag.“



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Im zweiten Teil seiner Zauberei saß Patrick Lehnen an seinem Schreibtisch, an dem eine Lampe zum Leben erwachte und eine emotionale Beziehung zu dem Künstler herstellte. Diese Nummer, die wirklich ganz poetisch und zauberhaft war, brachte dem Kölner mit Recht den Titel ein „Amtierender Europameister der Zauberkunst“.

Als dritter Überraschungsakt trat „de Frau Kühne“ aus Xanten am Niederrhein auf. Sie beschwerte sich, dass sie als Frau immer auf das Gewicht reduziert werde, weil hierzulande der BMI wichtiger sei als der IQ. Sie habe das Gefühl, dass die zwei Nullen in der Hundert der Personenwaage sie immer anstarrten. Daher benutze sie nun eine neue Waage der russischen Marke „Poweronoff“. Ihre Jogginghose, die eigentlich Sofahose heißen müsste, hatte sie vor dem Besuch des Fitness-Studios in die Waschmaschine gesteckt, damit die in der Wäsche lernte, was Bewegung ist. Einen Parkplatz gab es nicht vor dem Fitness-Studio, sondern erst weiter hinten vor der Frittenbude, das konnte kein Zufall sein.

Für eine Frau ihres Formats sind Aufzüge, die für 375 Kilogramm oder acht Personen zugelassen sind, eine Herausforderung und gleichzeitig Anlass zur Freude. Wenn Mann und Sohn morgens aus dem Haus sind, steht Hausarbeit auf dem Plan. Aber Frauen machen Pläne und haben plötzlich keine Lust mehr auf putzen und räumen, sondern warten auf einen erlösenden Telefonanruf. Dumm nur, wenn der nicht von der Freundin sondern der Telekom getätigt wird, weil ein neues Gerät installiert werden soll. Wer sich gegen besseres Wissen darauf einlässt, erlebt demütigende Momente und einen Dauerkampf mit der Service-Hotline, der in der Erkenntnis endet: Erst einhängen, dann „Arschloch“ sagen, sonst wartest du Wochen.

Viel Frust und Vergnügen birgt der Versuch in sich, dem sechzehnjährigen Sohn Sven – zu jung zum Ausziehen, zu groß für die Babyklappe – die Funktion eines alten Telefons mit Wählscheibe nahe zu bringen. Dafür kennt er sich mit teuren Unterhosen für seine tief in den Kniekehlen hängenden Jeans und mit Turnschuhen aus, die so heißen wie sie riechen: Puma. htv


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