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Nachricht vom 21.01.2017    

CDU der VG Dierdorf lud zum Neujahrsgespräch

Als Thema für das Neujahrsgespräch hatte die CDU „Wie gut, flächendeckend und bedarfsgerecht wird die medizinische Versorgung in unserem Land in Zukunft sein?“ gewählt. Als Experten waren eine Reihe bekannter und in unserer Heimat verwurzelter Referenten eingeladen. Die Veranstaltung war parteiübergreifend gut besucht.

Markus Wagner begrüßte und eröffnete den informativen Abend. Fotos: Wolfgang Tischler

Dierdorf. Der Vorsitzende der CDU in der VG Dierdorf, Markus Wagner, schaute in einen gut gefüllten Saal in der Alten Schule am Damm. Als Referenten konnte er Dr. Hildegard Meuser, Hausärztin und leitende Notärztin, Dr. med. Ostwald, Ärztlicher Direktor des Krankenhauses Dierdorf/Selters, Erwin Rüddel, Mitglied im Gesundheitsausschuss des Deutschen Bundestages, und Achim Hallerbach, als erster Kreisbeigeordneter zuständig für den Bereich Gesundheit, begrüßen.

Achim Hallerbach gab ein Eingangsstatement ab. „Wir versuchen von Seiten des Kreises die Angebote weiter auszubauen. Ebenso verbessern wir ständig die Faktoren zur Niederlassung von Menschen und jungen Familien in unserem Kreis.“ Hallerbach wies auf die Krankenhäuser in der Fläche im Kreis, nämlich Asbach, Dierdorf und Linz hin. „Die Häuser gilt es in der Zukunft noch weiter zu vernetzen“, sage er. Interessant war die Ausführung, dass die Zahl der Ärzte jährlich ansteigt, nur in unserem ländlichen Raum kommen sie nicht an. Heute will keiner mehr als Landarzt mit eigener Praxis arbeiten. Dies spiegelt sich auch derzeit im sehr hohen Durchschnittsalter der Hausärzte nieder.

Hallerbach führte aus, dass bis im Jahr 2022 61 Prozent der Hausärzte, 58 Prozent der Fachärzte und 65 Prozent der Physiotherapeuten altersbedingt zu ersetzen sind. „Die jungen Ärzte erwarten heute geregelte Arbeitszeiten, eine flexible Kinderbetreuung und ein attraktives Lebensumfeld. Wobei wir bei dem letzten Punkt gut aufgestellt sind“, meinte Achim Hallerbach.

In der Diskussionsrunde führte Erwin Rüddel aus, dass seiner Meinung nach wir in 20 bis 30 Jahren eine ganz andere medizinische Versorgung haben als heute. Die Telemedizin wird kommen und es wird vermehrt fachärztliche Versorgungszentren geben. Die Krankenhäuser müssen sich spezialisieren, damit die Qualität steigt. „Denn nur was ich ständig mache, kann ich richtig gut machen“, war Rüddels Begründung. In den Krankenhäusern sieht Rüddel die Zukunft der medizinischen Versorgung. Es wird eine Kombination aus Arztpraxen und Krankenhaus geben. Durch die Telemedizin wird es künftig möglich sein, dass eine gut ausgebildete Gemeindeschwester vor Ort die Patienten besucht und online mit Fachärzten in Kontakt steht.



Dr. Ostwald stellte das Krankhaus Dierdorf/Selters mit seinen einzelnen Abteilungen vor. Dr. Meuser meinte in der Diskussion, dass wir in der Region noch gut aufgestellt seien. Sie bemängelte, dass die Bereitschaftsdienstzentrale in Neuwied von der Bevölkerung nicht angenommen wird. Infos unter www.bdz-neuwied.de. Die Patienten warten lieber bis zum Montag, wenn ihr Hausarzt wieder zur Verfügung steht. „Der Montag ist für uns Hausärzte zu einer Katastrophe geworden“, sagte Hildegard Meuser.

In der Fragerunde mit den Gästen drehten sich auch etliche Fragen um die Bereitschaftsdienstzentrale. Hans-Dieter Spohr wollte wissen, wer für das Kommunizieren dieser Einrichtung verantwortlich sei. Erwin Rüddel erläuterte, dass dies die Kassenärztliche Vereinigung (KV) ist. Viele Fragen schlossen sich zu den Aufgaben der KV an. In der Fragerunde wurde deutlich, dass die KV letztlich das Sagen bei der Niederlassung der Ärzte hat. Die Politik kann nur die Rahmenbedingungen setzen. Es wurde auch deutlich, dass dieses Thema sehr komplex ist und an dem Abend nur andiskutiert werden konnte. (woti)


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