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Nachricht vom 20.10.2016    

Entsorgungsnotstand für Dämm-Styropor hält an

Wie die Kreisverwaltung in Neuwied mitteilt, kann der seit Ende September für Styropordämmstoffe geltende Annahme-Stopp an den Wertstoffhöfen noch immer nicht aufgehoben werden. Der 1. Kreisbeigeordnete und Abfallwirtschaftsdezernent Achim Hallerbach hatte bereits an die rheinland-pfälzische Umweltministerin Ulrike Höfken appelliert, sich für eine Beendigung des immer drängender werdenden Entsorgungsnotstandes einzusetzen.

Kreis Neuwied. Hallerbach hatte dabei neben den Privathaushalten ganz besonders auch die Probleme des Handwerks im Blick: "Denn während es sich bei Privatleuten meist nur um kleinere Abfallmengen handelt, kann die Situation für Handwerksbetriebe wirtschaftlich bedrohlich werden, wenn z.B. Dachdecker oder Fassadenbauer Aufträge ablehnen müssen, weil sie sonst auf Dutzenden von Kubikmetern sitzen bleiben." Und tatsächlich wenden sich inzwischen zunehmend auch verzweifelte Handwerker an die Neuwieder Abfallberatung, weil sie Dämmschäume bei ihren gewohnten privatwirtschaftlichen Entsorgungspartnern nicht mehr loswerden.

Dass es trotz der am 30.9.2016 in Kraft getretenen EU-Verordnung auch anders geht, zeigt ein Blick über die Grenze nach Österreich: Dort wird HBCD-haltiges Styropor auch zukünftig als nicht gefährlicher Abfall eingestuft und darf weiterhin in Müllverbrennungsanlagen für nicht gefährliche Abfälle oder in Zementwerken thermisch verwertet werden. Denn auch so wird das eigentliche Ziel der Verordnung erreicht: Die Thermische Verwertung zerstört den Schadstoff HBCD vollständig.

Demgegenüber lässt der bundesdeutsche Weg keine Vorteile erkennen, bringt aber neben dem Ärger für die Betroffenen eine konkrete Gefahr mit sich: die illegale Entsorgung durch Verbrennen oder wilde Ablagerung.
Auch der Abfallwirtschaftsdezernent Achim Hallerbach befürchtet, dass die im Namen des Umwelt- und Gesundheitsschutzes getroffenen deutschen Regeln möglicherweise das Gegenteil bewirken: "Wenn Styropor demnächst auf wilden Müllkippen in der Landschaft landet, weil die bislang genutzten Entsorgungswege unnötig versperrt wurden, gibt es letztlich zwei Verlierer: Die Umwelt und die Kommunen, die den Müll mit dem Geld der Gebührenzahler beseitigen müssen."
Derzeit bleibt den Kommunen aber nur zu hoffen, dass die Verantwortlichen auf der Ebene der Bundesländer sich schnell auf eine praktikable Lösung einigen.



Der aktuelle Stand der Annahme von Dämmschäumen kann bei der Neuwieder Abfallberatung unter der Tel.-Nr. 02631/803-308 oder auf der Internetseite www.abfall-nr.de abgerufen werden.



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