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Nachricht vom 13.12.2015    

Blocker Bürger unterstützen Integration der Flüchtlinge

In Block fand zum Thema Flüchtlingscamp eine Bürgerversammlung statt. Den Bürgern konnten bestehende Ängste genommen werden. Die Kriminalitätsrate durch Flüchtlinge ist nicht angestiegen, es gab laut Polizei bislang in Neuwied keinen einzigen Fall.

Volles Bürgerhaus in Block. Foto: privat

Neuwied-Block. Die Halle des Bürgerhauses Block war am Samstag, den 12. Dezember voll, als Oberbürgermeister Nikolaus Roth die Veranstaltung pünktlich eröffnet. Roth unterstrich die positive Haltung mit der die Stadt Neuwied die Aufgabe, die Flüchtlinge menschenwürdig zu versorgen, angenommen hat. Er äußerte seine Hochachtung vor den Menschen, die mit ihrer Flucht ein großes Risiko auf sich genommen haben und oft mit Gewalt und Tod konfrontiert, den mühsamen Weg zu uns geschafft haben.

Das Hauptaugenmerk liege auf der Integration und das bedeute: Deutsch lernen und Arbeit oder Beschäftigung finden. Da den Flüchtlingen in den ersten sechs Monaten keine reguläre Arbeit erlaubt ist, geht es um Praktika oder zum Beispiel Arbeiten in den Flüchtlingsunterkünften. Als Umzugstermin von der Turnhalle in das neue Camp in Block wird der 28. Dezember genannt.

Anschließend kamen die Bürgerinnen und Bürger zu Wort: Einige Fragen brachten weitere interessante Fakten der Fachleute zu Tage (Polizei, Heimleitung, Ärzte, Ehrenamtliche) und die Anwesenden konnten ihre Befürchtungen, Hoffnungen, Angebote und Erfahrungen vortragen: Zu den Ängsten eines Bürgers um sein Haus und Auto erklärte die Polizei, dass nach den bisherigen Erfahrungen die Kriminalitätsrate durch die neuen Flüchtlinge nicht angestiegen ist und es konkret in Neuwied nicht einen einzigen polizeilich bekannten Zwischenfall durch Flüchtlinge gegeben habe.

Es gab bislang lediglich Rangeleien zwischen Flüchtlingen, die den sehr beengten Bedingungen in der Halle der ehemaligen Raiffeisenschule geschuldet sind. Den Ängsten eines besorgten Elternpaares, um die Sicherheit ihrer Kinder in dem nahe liegenden Kindergarten begegnet die Kindergartenleiterin vehement mit ihrem christlichen Engagement mit dem die Kinder auf die neuen Nachbarn angstfrei und ohne Vorurteile vorbereitet würden. Die Frage, wie denn die Haftung bei einem durch einen nicht haftpflichtversicherten syrischen Radfahrer verursachten Unfall aussehe, war einfach beantwortet: genau so wie bei jedem deutschen nicht versicherten Bürger auch. Das waren auch schon alle Bedenken der über hundert Anwesenden, die gegenüber den Flüchtlingen geäußert wurden.



Viel Beifall bekamen die Fachleute, als sie von ihrem Engagement berichteten:
- Die Polizei, die unter anderem Fahrradkurse für die Flüchtlinge organisiert.
- Die über 20 Ärzte, die sich bereiterklärt haben in ihrer Freizeit eine abendliche ärztliche Sprechstunde zu organisieren und dafür noch Dolmetscher und Arzthelfer/innen suchen.
- Die Organisatoren des Camps, die eine Fahrradwerkstatt mit Verleih mit den Flüchtlingen organisieren und durch gärtnerische Arbeiten das Gelände lebenswerter machen wollen.
- Die Stadt, die den Teilnehmern der Deutschkurse Fahrkarten zugesichert hat.
- Die Bürger, die schon Kleidersammlungen durchgeführt haben und an die bestehenden Kleiderbörsen der Caritas und der Diakonie verwiesen wurden.
- Bürger/innen die begeistert und dankbar von ihren Begegnungen mit Flüchtlingen berichtet haben, von deren Bemühen um die deutsche Sprache und deren Offenheit und Interesse, uns kennen zu lernen.

Verständliche Befürchtungen eines jungen Mannes, ob die Zäune, Erdwälle und Sicherheitsdienst nicht am Ende das Wohlbefinden der Flüchtlinge beeinträchtigen, begegnete der OB mit dem notwendigen Schutz der Privatsphäre der Flüchtlinge hinter dem Sichtschutz und der bewährten Qualität des gewählten Sicherheitsdienstes.

Nach zwei Stunden lebhaften Bürgergespräches, das zeigte, dass die überwiegende Mehrheit der Anwesenden sich für gute Lösungen der anstehenden Probleme aktiv einbringen will, konnte der OB sicher zufrieden und bestärkt die Veranstaltung schließen. WeitereInformationen finden Sie in unserem Bericht vom 11. Dezember.


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