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Nachricht vom 30.11.2015    

Musiktheater-Projekt: VMB organisierte tierischen Abend

Das Märchen von den Bremer Stadtmusikanten brachten jetzt 22 Kinder und junge Leute mit und ohne Beeinträchtigung auf die Bühne. Inszeniert als Musiktheater ließ es den Funken „tierisch gut“ überspringen - eine Aktion des Neuwieder Vereins für Menschen mit Behinderung (VMB).

Das Märchen der Bremer Stadtmusikanten brachen 22 junge Leute beim VMB auf die Bühne. Foto: Privat

Neuwied. Stadtmusikant, ist das ein Beruf, von dem man leben kann? Das fragten sich Esel, Hund, Hahn und Katze. Doch dann fassten sie sich ein Herz und machten sich auf den langen Weg nach Bremen. Schließlich war alles besser, als im Alter so schlecht behandelt zu werden.

Mit über 100 Gästen voll besetzt war der Saal im Neubau des VMB. Alle wollten erleben, was die jungen Schauspieler und Sänger im Rahmen eines Wochenend-Workshops erarbeitet hatten. Und das konnte sich sehen lassen. Tolle Songs, wilde Räuber, gestrenge Herrchen, kunstfertige Kostüme und so sympathische Haustiere, dass man den Wunsch verspürte, sie sich unter den Arm zu klemmen und mitzunehmen: All dies machte das Zuhören zu einem großen Spaß, der vergessen ließ, dass die Aufführung eigentlich nur das „Nebenprodukt“ einer weit wichtigeren Gesamtaktion war. Denn hier ist der Weg das Ziel. Wie bei allen Aktivitäten, die der VMB inszeniert, geht es darum, Kinder und junge Leute mit Handicaps zu stärken, Talente und Integration zu fördern.

Elf Betreuer haben das in diesem Fall möglich gemacht, federführend Theaterpädagogin Petra Newiger. „Kinder lieben Geschichten. Und sie lieben es, den Alltag zu verlassen und in eine andere Welt abzutauchen“, schildert sie. „Wenn man eine solche Geschichte selbst mitspielt, die Erlebnisse also am eigenen Leib erfährt, ist das ein Gewinn an Selbstbewusstsein. Das tut allen Menschen gut – egal ob mit oder ohne Behinderung.“



Der Erfolg gibt ihr Recht. Ob Musikerin Luca (10 J.), Hund Ronja (12 J.), Räuber Sebastian (12 J.), Hahn Julian (9 J.) oder Müller Benjamin (9 J.): Alle Befragten sind sich einig, dass sie unbedingt wieder mitmachen möchten. „Sich in so ´ne Figur versetzen, ist toll. Man darf hier viel frei machen“, sagt Julian. Und auch Benjamin versichert, dass er „in Wirklichkeit nicht so streng“ ist und viel Spaß hatte, in eine ganz andere Persönlichkeit zu schlüpfen.

Im Alter von 8 bis 22 Jahren waren die Akteure. Artemii Zorenco fiel durch seine schöne Stimme auf. „Ich habe immer freitags Gesangsunterricht und bin auch in der Hausband der Förder- und Wohnstätte Kettig aktiv“, erzählt der 22-Jährige. Im Rahmen vieler Auftritte, u.a. auch bei der jetzigen Verabschiedung von HTZ-Geschäftsführer Wilbert Peifer, konnte der blinde Sänger bereits beeindrucken.

So viel Einsatz gibt auch dem VMB-Team Schwung für kommende Aktionen. „Hier wird das Schauspielern gleich mehr respektiert als bei Jugendlichen ohne Beeinträchtigung“, hat Petra Newiger erfahren. „Ich habe zu erzählen begonnen - und die Magie war sofort da.“



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