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Nachricht vom 29.08.2015    

Ausbildung im Brandcontainer für Feuerwehren in VG Rengsdorf

Bei der Feuerwehr des Kirchspiels Anhausen stand am 28. und 29. August ein sogenannter Brandcontainer. Hier können Brände und Löschangriffe im Innenraum realitätsnah simuliert werden. Es wurde das Verhalten und das Absenken der Innenraumtemperatur durch Impulstechnik am Hohlstrahlrohr geübt.

Übungsszenario: Ablöschen eines brennenden Bettes. Fotos: Wolfgang Tischler und Matthias Lemgen (1)

Anhausen. Ein Innenangriff bei einem Brand in einem fremden Gebäude bei dichtem Rauch, womöglich noch in der Dunkelheit, ist für die Feuerwehrfrauen und –männer eine große körperliche und psychische Belastung. Zur eignen Sicherheit ist es wichtig, die Grenzen und Gefahren genau zu kennen und abzuschätzen. In der Praxis bleibt für die Ausbildung im Ernstfall keine Zeit. Da muss jeder Handgriff sitzen und das Zusammenspiel des Teams funktionieren.

In der Verbandsgemeinde Rengsdorf gibt es rund 100 ausgebildete Atemschutzträger. Davon waren 74 an dem Wochenende sukzessive nach Anhausen gekommen und konnten im Brandcontainer unter fachkundiger Anleitung üben. Einige von ihnen waren am Morgen des 28. August noch selbst bei einem Brand in Oberraden beim Innenangriff im Einsatz gewesen.

Bei mittleren Raumtemperaturen von 300 bis 400 Grad C und bis zu 700 Grad C unter der Decke lernen die Feuerwehrfrauen und -männer bei diversen Simulation, mit den körperlichen und psychischen Belastungen, die im Einsatz vorherrschen können, umzugehen. Durch den minimalen Wasserverbrauch beim richtigen Umgang mit dem Strahlrohr kann somit ein Wasserschaden im Realeinsatz minimiert, wenn nicht sogar vermieden werden. Die Einsatzkräfte erleben die Belastung durch die Hitze so realitätsnah wie möglich. Auch die Grenzen der Schutzkleidung werden aufgezeigt, um ein zu nahes Vorgehen im Ernstfall zu vermeiden.

Bevor es in den Container geht, kontrollieren sich die Feuerwehrfrauen und -männer gegenseitig auf nicht abgedeckte Hautstellen. Im Innenangriff können diese schnell zu Verbrennungen oder Verbrühungen mit dem heißen Wasserdampf führen. Dann ging es vom Dach des Containers eine Treppe zu einem simulierten Kellerbrand hinab. Am unteren Treppenabsatz ist bereits die erste Herausforderung zu meistern: Öffnung der Tür und Rauchgaskühlung. Dies ist nur in Absprache und Teamarbeit möglich. Während der Truppführer die Tür öffnet, muss der Strahlrohrführer mehrere Wasserstöße in die Rauchschicht unter der Decke geben. Sofort wird die Tür wieder geschlossen. Nach dreimaliger Wiederholung der Rauchgaskühlung wird in den Brandraum vorgegangen.



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Bevor es soweit war. Musste geklärt sein, wie das Zweier-Team vorgeht, wie Türen geöffnet werden, wer auf welcher Seite zu stehen hat, damit man sich nicht im Wege ist. Gefährlich ist es auch den Partner oder sich selbst nass zu spritzen, denn durch die hohe Hitze kommt es ganz schnell zu Verbrennungen.

Weitere Herausforderungen die Teilnehmer waren: ein brennendes Fass muss gelöscht werden, ohne die brennende Flüssigkeit im Raum zu verteilen. Eine brennende Druckgasflasche muss gekühlt und verschlossen werden. Beim Öffnen der Motorhaube bei einem PKW, bei dem der Motor brennt, schlagen kurzzeitig Flammen gegen den Körper. Auch dies wurde simuliert, so lernen die Einsatzkräfte ihrer Schutzkleidung zu vertrauen.

„Höchste Vorsicht ist geboten, wenn die Wehrleute bei Einsätzen in Gebäude oder Hallen gehen. Oft wissen sie nicht, was sie erwartet, deshalb ist es ganz wichtig diese Situationen so praxisnah wie möglich zu trainieren“, erläuterte Pressesprecher Matthias Lemgen gegenüber dem NR-Kurier. Dass der Einsatz anstrengend ist, konnte jeder nachdem Einsatz der Kameraden im Brandcontainer sehen. Wurde die Schutzkleidung, Atemmaske und Helm abgelegt, kamen hochrote Gesichter zum Vorschein. T-Shirts unter der Kleidung waren völlig durchgeschwitzt. Ein Einsatz der alles abverlangt.

Im Ernstfall kann jeder Atemschutzträger nur einmal in den Einsatz geschickt werden, so hoch ist die körperliche Belastung. Ein zweiter Einsatz ist nicht möglich und kann auf keinen Fall verantwortet werden. Wehrleiter Peter Schäfer schaute ebenfalls vorbei und erklärte: „Wir trainieren hier das sichere Vorgehen. Die Kameraden müssen lernen, wie weit sie ihrer Schutzkleidung vertrauen können.“

Arbeitsreich war der Tag für die vier Gerätewarte der Verbandsgemeinde, die für die Sauerstoffflaschen zuständig sind. Etliche der vorbereiteten Flaschen für das Training waren morgens in Oberraden im Einsatz. Leiter der Truppe ist Helmut Seuser. Er wird unterstützt von Herbert Siegel und Dominik und Stephan Henn. Das Team hat in diesem Jahr bereits über 500 Stunden nur für die Wartung der Atemschutzgeräte und Füllung der Flaschen aufgewandt. Heruntergebrochen sind es für jeden der Vier ganze 16 normale Arbeitstage. (woti)


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