Werbung

Nachricht vom 20.12.2014    

Bätzing-Lichtenthäler: Flüchtlinge willkommen heißen

Die rheinland-pfälzische Gesundheits- und Sozialministerin Sabine Bätzing-Lichtenthäler besuchte am Samstag, den 20. Dezember die Gemeinschaftsunterkunft für Asylbewerber in der Hafenstraße in Neuwied. Sie wollte sich ein Bild vor Ort machen, sprach mit den Verantwortlichen vor Ort, den Ehrenamtlichen und einigen Flüchtlingen.

Die Ministerin sprach auch mit den Flüchtlingen selbst. Fotos: Wolfgang Tischler

Neuwied. Neben einer ganzen Reihe ehrenamtlicher Tätigen begleiteten den Besuch Landrat Rainer Kaul, Regierungsdirektorin der Kreisverwaltung Hildegard Person-Fensch und die Leiterin des Sozialamtes des Landkreises Neuwied Agnes Ulrich. Sie besichtigten die Gemeinschaftsunterkunft und den neuen Sanitätstrakt. Mit ihrem Besuch will Ministerin Bätzing-Lichtenthäler ein Zeichen der Solidarität mit den Flüchtlingen setzen und sich ein eigenesBild von der Situation vor Ort machen. Konkret kamen in diesem Jahr 487 Flüchtlinge in den Kreis Neuwied, der 4,5 Prozent der dem Land Rheinland-Pfalz zugewiesenen Flüchtlinge aufnehmen muss. Mit Abstand die meisten Personen kommen aus Syrien (232), erst dann kommt mit weitem Abstand der Kosovo mit 30 Personen.

„Rheinland-Pfalz ist ein weltoffenes Land, das sich mit großem Engagement der Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingen widmet“, betonte Bätzing-Lichtenthäler. Nicht nur die Landesregierung habe in Rheinland-Pfalz erhebliche Anstrengungen unternommen, um angemessen auf den starken Anstieg an Flüchtlingen zu reagieren. Auch die Menschen im Land zeigten in vielfältiger Weise ihre Solidarität und ihr Mitgefühl mit diesen Menschen, die auf der Flucht alles zurücklassen mussten und in unserem Land Schutz und Hilfe suchen“, erklärte die Ministerin bei ihrem Rundgang.

Auch Landrat Kaul hob die große Willkommenskultur in Neuwied hervor: „Ich bin beeindruckt von dem hohen Engagement sowohl der kommunalen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter als auch der vielen Ehrenamtlichen, die nach Kräften mithelfen, das schwere Los der Flüchtlinge zu lindern.“ Bätzing-Lichtenthäler sprach allen Beteiligten, sowohl den Mitarbeitern als auch den Ehrenamtlichen, ihren herzlichen Dank aus. „Die Aufnahme und Betreuung von Flüchtlingen ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe. Mit ihrem Engagement sind Sie Beispiel und Vorbild für die Menschen in unserem Land. Gleichzeitig müssen wir ein Zeichen gegen einzelne andere Meinungen setzen, damit sie nicht die Oberhand gewinnen“, meinte die Ministerin, die bei ihrem Besuch einen Scheck über 800 Euro zur Unterstützung der ehrenamtlichen Arbeit vor Ort mitgebracht hatte.



Die Ehrenamtlichen trugen der Ministerin ganz alltägliche Probleme vor, die teils die Arbeit und Integration deutlich erschweren. Wie kommen die aufgenommenen Leute zu ihren Deutschkursen, die zum Beispiel in der Volkshochschule stattfinden. Die Buskosten können von den Flüchtlingen nicht getragen werden. Vergünstigungen gibt es keine. Hier sind sie auf privates Engagement angewiesen.

Ein anderes gravierendes Problem sind die Kinder. Sie sind ab dem ersten Tag ihrer Ankunft schulpflichtig. Sie können kein Wort deutsch und teils noch nicht einmal unsere Schriftzeichen. Intensive Deutschkurse gibt es nur in den Ferien. Dies führt natürlich in den Klassen zu Problemen, die dort nicht lösbar sind. Hier kam ein ganz hervorragender Vorschlag: „Warum werden die Kinder nicht ein viertel Jahr lang zuerst zu reinen Deutschkursen geschickt, dann ist die Integration in der Schule doch viel einfacher.“ Die Ministerin will es mit ihrer Kollegin Vera Reiß direkt besprechen.

Der Landrat wies die Ministerin noch einmal auf die dem Kreis entstehenden, ungedeckten Kosten hin. Es werden immerhin zwei Prozent der Kreisumlage und umgerechnet 2,8 Millionen Euro in 2015. Das Land wird die Erstattung im kommenden Jahr anheben, verkündete Bätzing-Lichtenthäler. Es bestand Einigkeit, dass hier der Bund in der Pflicht ist, der zwar für 2016/2017 Gelder zugesagt hat, aber finanziell nachjustieren muss. Einigkeit besteht auch darin, dass die Flüchtlingsströme zunehmen werden und Deutschland in der Verantwortung ist. Noch gibt es bei uns deutsche Mitbürger, die Flucht und Vertreibung am eigenen Leib erlebt haben und von anderen Nationen aufgenommen wurden. Wolfgang Tischler


Lokales: Neuwied & Umgebung

Jetzt Fan der NR-Kurier.de Lokalausgabe Neuwied auf Facebook werden!

Weitere Bilder (für eine größere Ansicht klicken Sie bitte auf eines der Bilder):
       


Anmeldung zum NR-Kurier Newsletter


Mit unserem kostenlosen Newsletter erhalten Sie täglich einen Überblick über die aktuellen Nachrichten aus dem Kreis Neuwied.

» zur Anmeldung



Aktuelle Artikel aus der Region


Gemeindeschwester Plus berät die Fahrer des Unkeler Bürgerbusses

Unkel. Neben rechtlichen Aspekten waren praktische Anleitungen für benötigte Hilfestellung beim Ein- und Ausstieg der Fahrgäste ...

Zweimaliger Austausch im Kreis Neuwied: Landrat im doppelten Frühjahrs-Dialog mit den Bürgermeistern

Kreis Neuwied. "Was die Kollegen mit ihren Ratsmitgliedern für unser Gemeinwohl leisten, ist gar nicht hoch genug einzuschätzen. ...

Angebot für Trauernde in Neustadt: "TrauerTreff am Abend" im Mehrgenerationenhaus

Neustadt. Sie finden hier unverbindlich in der Gemeinschaft von Gleichbetroffenen die Möglichkeit zum Austausch. Jeden ersten ...

Feuer im Neuwieder Industriegebiet: Imbisswagen gerät in Vollbrand

Neuwied. Wie die Polizeidirektion Neuwied/Rhein berichtet, wurde der Brand eines Imbisswagens am Dienstagabend gemeldet. ...

Web-Seminar der Verbraucherzentrale zur Datensicherung: Warum Backups ein Muss sind

Region. Cybercrime-Angriffe und technische Ausfälle sind eine häufige Ursache von Datenverlusten. Gehen WhatsApp Chat-Verläufe, ...

Tarifstreik im privaten Omnibusgewerbe - kommt nun Bewegung in den Dauerkonflikt?

Mainz/Region. Mehr 1000 demonstrierende Busfahrer, Werkstattmitarbeiter sowie Verwaltungsangestellte standen vor dem rheinland-pfälzischen ...

Weitere Artikel


Kirche und Kriegsgräbersammlung sind Georg Schröter wichtig

Oberraden. Wird ehrenamtliche Hilfe benötigt, ist Georg Schröter stets an vorderster Front zu finden. Beim Aufbau, beim Abbau, ...

Julia Klöckner im Kreis Neuwied unterwegs

Kreis Neuwied. Die CDU in Rheinland-Pfalz macht regelmäßig Rundreisen in den Kreisen und besucht ortsansässige Betriebe und ...

Ausstellung „Demenz ist anders“ in Neuwied-Engers

Neuwied-Engers. Zur Eröffnung waren neben zahlreichen Gästen die Organisatoren und Mitwirkenden gekommen (v.l.): Bea Röder-Simon, ...

2014 für Windhagener Tischtennis erfolgreich

Windhagen. Für ein weiteres Highlight, ein historisches noch dazu in Windhagen, sorgten drei Windhagener Akteure im Oktober ...

Wenter Karnevalisten spenden für Kinder in Not

Windhagen. In der KG Wenter Klaavbröder e. V. Windhagen sind alle Karnevalisten traditionsgemäß darauf getunt, den Frohsinn ...

Sandra Braasch erhält Ehrenamtspreis

Oberhonnefeld-Gierend. Jede Woche steht Sandra Braasch für die Tänzerinnen zum Training bereit, fast ohne Unterbrechung das ...

Werbung