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Nachricht vom 15.11.2014    

Rocker unter Strom in Herschbach

Bereits die Freitagabend-Vorstellung des Comedian Sven Hieronymus alias „Rocker“ im Chic-Saal Herschbach war ausverkauft. Für Samstag, 15. November, gibt es auch keine Karten mehr. Der Rocker erzählte aus seinem tragischen Leben früher und heute und hielt mit seinen Sprüchen das Publikum am Lachen.

„Rocker“ unter Strom auf der Chic-Saal-Bühne in Herschbach. Fotos: Helmi Tischler-Venter

Herschbach. Von fern und nah waren Menschen gekommen, um das vierte Programm von „Rocker“ Sven Hieronymus, der „rheinhessischen Antwort auf Conchita Wurst“ zu erleben. Für Wäller war das „Määnzer Gebabbel“ eine akustische Herausforderung, die jedoch bereitwillig und mit viel Spaß angenommen wurde. So locker vom Hocker wie vom Radio her gewohnt, konnte der Rocker am Freitag, den 14. November nicht auftreten, denn er litt noch sehr unter den Folgen des Darmröntgens. Die Besuche beim „Popo-Doktor“ schilderte er sehr anschaulich. Dass zwischendurch immer wieder die Tochter anrief, die gerade Fahrunterricht nahm, dabei im Lauf des Abends ein Reh überfuhr und das lädierte Fahrschulauto zu kaufen beschloss, linderte die Schmerzen keineswegs.

Der Rocker schwelgte in Erinnerungen an früher, als die Kerb noch ein rauschendes Fest über drei Tage war und die Jugend überhaupt noch deutlich mehr Bewegung hatte. Die Schulhofspiele waren sportlich, denn die Jungen hauten sich auf die Nase und die Mädchen spielten Gummitwist. Wie die Mädchen in den Gummi kamen, ist dem Redner heute noch unerklärlich. Dafür versagten die Mädels kläglich beim Werfen. Als Mainzer zog der Rocker selbstredend auch gegen die Wiesbadener vom Leder.

Die Sache mit der Sexklingel klärte der Künstler anschaulich und unter Einbeziehung eines Zuschauers. Da man früher nicht aufgeklärt wurde, erinnerte er sich, fand externe Aufklärung durch Dr. Sommer statt, sodass der Junge sich schließlich selbst fragte: Sind meine Brüste zu klein? Im Gegensatz zu früher ist der heutigen Jugend nichts mehr peinlich, „peinlich“ ist Althochdeutsch. Das Geburtstagsgeschenk seiner Ehefrau, eine Behandlung durch eine brasilianische Waxing-Fee, erwies sich wie vieles im Leben des Rockers als äußerst schmerzhaft. Zu den tragischen Erlebnissen ist auch das Klassentreffen der 10a nach dreißig Jahren im Gutenberg-Gymnasium zu zählen. Der „Knacker“ von der benachbarten Schwamm-Hauptschule und die „Schulhofeiche“ spielten darin tragende Rollen.



Moderne Partys und Grillfeste sind auch nichts mehr für richtige Männer. Statt Steaks liegen Lesbenkoteletts (Putenbrust) und Zucchinis auf dem Grill und jeder Gast muss einen Salat mitbringen. Da rettet den Rocker nur sein genial gestalteter Bitburger-Salat: Ein Kasten Bitburger, Tomate drauf, fertig! Und dann den ganzen Abend nur diesen Salat essen. Den elementaren Unterschied zwischen Biertrinkern und Weintrinkern konnten die Zuschauer ebenso klar erkennen wie das alltägliche Drama mit den Tupperdosen ohne passenden Deckel.

Die Ehefrau erkundigte sich zwischendurch telefonisch, ob es auch wirklich keine Badewanne und Obstler auf der Herschbacher Bühne gebe. Dass zwölf Fußballkollegen beim Ausflug mit einer alten Wanne in das Fenster eines Ausfluglokals rodelten, war eine Verkettung ungünstiger Umstände. Dass nach einer Darmröntgung mit einem Popo-Kärcher viel Luft in den Darm gepumpt wird, ist ebenfalls eine ungünstige Tatsache. Da das Leben des Rockers voller Fallstricke ist und die Familienmitglieder nicht die hellsten sind, steht der Mann verständlicher Weise ständig „unter Strom“. Auf eine Fortsetzung der Lebensberichte darf man bereits gespannt sein. Helmi Tischler-Venter



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