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Nachricht vom 25.06.2014    

Gaby Köster glänzte bei den Rommersdorfer Festspielen

Sie ist eine „Grande Dame“ der deutschen Comedians und für ihr Lebenswerk ausgezeichnet mit dem Deutschen Comedypreis. Nach ihrem Schlaganfall Anfang 2008 wurde es lange ruhig um Gaby Köster. Auch heute noch sind das linke Bein und der linke Arm fast vollständig gelähmt, doch ihren Sinn für Humor und die ihr eigene „Kölsche Schnüss“ stellte sie am Dienstagabend (24.6.) bei ihrer Lesung in der Rommersdorfer Abteikirche ein weiteres Mal unter Beweis.

Nachdenkliche, lustige und rührende Episoden ihrer schweren Zeit las Gaby Köster aus ihrem Buch "Ein Schnupfen hätte auch gereicht". Fotos: Eva Klein

Die Sympathie des Publikums flog Gaby Köster schon zu, als sie die Bühne noch gar nicht richtig betreten hatte. Kräftiger Applaus für die Frau, die sich trotz ihrer körperlichen Einschränkungen und des langen Rehabilitationsprozesses nicht hatte unterkriegen lassen, hallte von den Zuschauerrängen der bis auf den letzten Platz gefüllten Abteikirche.

Im Rahmen der Rommersdorfer Festspiele las sie den Zuschauern Passagen aus ihrem Buch „Ein Schnupfen hätte auch gereicht“ vor, das gemeinsam mit Comedy-Kollege Till Hoheneder entstand. Schonungslos und mit dem ihr ureigenen humoristischen Sarkasmus räumt Gaby Köster auf mit all den Spekulationen, Gerüchten und Halbwahrheiten rund um ihren Schlaganfall und berichtet über ihre zweite Chance, das Leben zu nutzen.

Trotz, oder gerade wegen ihrer flapsigen Wortwahl, mit der sie über ihren Zusammenbruch auf der Gästetoilette, ihre Wochen im Koma, Selbstzweifel, Kampfeswille und ihr neues Leben im Rollstuhl erzählte, fiel den Zuschauern an manchen Stellen das Lachen schwer. Mit einer guten Portion Selbstironie beschreibt sie nicht nur die Schattenseiten ihrer Krankheit, sondern auch, wie sich dadurch ihr Blickwinkel auf das Leben veränderte.



„Früher bin ich manchmal bei den Dreharbeiten zu Ritas Welt an der Kasse eingeschlafen. Heute zwingt mich mein Körper zu Pausen, die mir gut tun und mir Platz für das Wesentliche lassen“, umschreibt Köster den Untertitel des Buches, „Meine zweite Chance“.

Mit ihrem derben Humor und der speziellen Gabe, Dinge aus dem Alltag so zu beschreiben, dass dem Zuhörer eigentlich nur noch ein kräftiges Nicken bleibt, zog sie das Publikum während der gesamten Lesung in ihren Bann. Die Zuschauer erlebten bei dieser letzten Station ihrer umfangreichen Lesereise eine Gaby Köster, die wie früher - und doch ganz anders - geworden ist.

Die Rommersdorfer Festspiele warten noch bis Mitte Juli mit vielen Kultur-Highlights auf. Weitere Informationen gibt es unter www.neuwied.de oder unter der Telefonnummer 02631 802460. Eva Klein


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