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Nachricht vom 22.11.2012    

Architekt und Baubetriebe kommen für Fehler an der Deichwelle auf

Stadtwerke erhält 1,4 Millionen Euro – Bad bekommt wieder einen Sprungturm und viele Verbesserungen

Neuwied. Jetzt ist es wasserdicht: Die Stadtwerke Neuwied (SWN) bekommen die Kosten für die Behebung der Mängel bei der Planung und Ausführung des Hallendachs ersetzt! In einem Vergleich mit dem Architekturbüro und den ausführenden Betrieben einigte man sich auf eine Summe 1,425 Millionen Euro.

Die Dacharbeiten an der Deichwelle (hinten) sind in vollem Gang. Der Strömungskanal im Aktivbecken (vorne) wird entfernt und die Rutsche erweitert.

Zugleich wird das Bad deutlich attraktiver gestaltet. Im Juni hatte der Aufsichtsrat grünes Licht gegeben, um Dach und Rohrleitungen des Allwetterbads in einem Zug zu sanieren. Umfangreiche Beweissicherungsverfahren zur Klärung der Verantwortung waren schon im Gang, doch der Aufsichtsrat wollte Folgeschäden vermeiden: Das Dach kommt runter, die SWN treten bei den Arbeiten in Vorlage, hieß es.

„Das Risiko, dass die SWN als Eigentümer des Bades und damit die Stadt als Eigentümer der SWN auf den Kosten sitzenbleiben, ist jetzt vom Tisch“, erklärt Oberbürgermeister Nikolaus Roth als Vorsitzender des Aufsichtsrates. SWN-Geschäftsführer Stefan Herschbach hatte in den vergangenen Monaten alles daran gesetzt, dieses Ergebnis zu erzielen. „Es waren zähe Verhandlungen. Letztlich ist uns ein vernünftiger Abschluss gelungen, mit dem wir mehr als zufrieden sein können.“

Wie schwierig diese Gespräche waren, verdeutlicht allein schon die Tatsache, dass eine der beteiligten Firmen zwischenzeitlich zahlungsunfähig und von einem Insolvenzverwalter vertreten wurde. „Jede weitere Verzögerung hätte ein einvernehmliches Ergebnis schwerer gemacht.“ Die Gutachten stützten die Position der SWN.

So machte Herschbach - unterstützt durch den Koblenzer Fachanwalt für Bau- und Architektenrecht Manfred Höfer von der Kanzlei MüllerNöthen Rechtsanwälte - Druck und hatte Erfolg: „Ich hatte keine Zweifel, dass wir auch vor Gericht unsere Ansprüche durchsetzen können. Aber wir wissen alle, dass sich das über Jahre hätte hinziehen können. Jetzt haben wir dagegen unter dem dicksten Brocken einen Schlussstrich.“

Offen ist noch, wer für den Austausch der gebrochenen Rohrleitungen aufkommt: „Die Schadenssumme ist deutlich niedriger anzusetzen als die des Daches. Aber auch das werden wir mit Nachdruck klären.“

Die Sanierung des Bades läuft indes nach Plan: „Sie war nötig, das bestätigen die Arbeiten. Der Aufsichtsrat hat die richtige Entscheidung getroffen“, sagt Herschbach. Dass eine weitere Entscheidung des Gremiums richtig war, davon ist der Neuwieder Oberbürgermeister Nikolaus Roth überzeugt: Mit mehr als einer Million Euro werden Frei- und Hallenbad attraktiver gestaltet, um nach der Wiedereröffnung schnell an die alten Besucherzahlen anknüpfen zu können und zu steigern.

Das 50-Meter-Becken wird erweitert, damit der von vielen Gästen vermisste Sprungturm mit 1-, 3- und 5-Meter Brett gebaut werden kann. Zudem wird der Boden des großen Beckens teilweise angehoben, so dass Steh- und Spielschwimmen möglich ist und auch draußen Kurse durchgeführt werden können. Ein weiterer Wunsch wird mit einem neugestalteten reinen Kleinkinderbereich umgesetzt. „Das vorhandene Planschbecken stammt noch aus Zeiten des alten Freibads, ist dringend renovierungsbedürftig und nicht mehr zeitgemäß“, sagt Herschbach. Das neue Konzept sieht ein 8 mal 8 Meter großes Becken mit 35 Zentimeter Wassertiefe vor, es gibt Spielgeräte und ein Sonnensegel schützt die Kleinen vor zu starker Strahlung: „Außerdem ist die neue Anlage für Eltern und Aufsichtspersonal übersichtlicher.“



Im Aktivbecken wird der Strömungskanal entfernt und die Rutsche erweitert: „Das lässt sich mit geringen Kosten realisieren. Insgesamt schärfen wir stark das Profil der Deichwelle als Familienbad.“

Das gilt auch im Inneren des Bades. Dort lässt sich der Notwendigkeit der Arbeiten auch etwas Gutes abgewinnen: Es gibt Gelegenheit, in einem Schritt mehr Komfort für die Gäste zu realisieren. Das betrifft die Damenduschen, es gibt Kinderduschen und einen eigenen Abtrockenbereich und größere Ablageflächen.

Mehr Komfort, aber vor allem mehr Platz gibt es in der Sauna. Vom Handtuchparkplatz, Sitzbänken in den Umkleiden bis hin zu zusätzlichen Toiletten reicht die Palette der Maßnahmen. Wichtigste Neuerung ist ein großer Ruhebereich, der durch einen Aufgang im Obergeschoss eingerichtet wird. „Damit können wir dem gestiegenen Besucherandrang gerecht werden“, so Herschbach. Außerdem bestehe die Möglichkeit, neue Arten von Ruhezonen zu schaffen, die nachgefragt werden wie Schlaf- oder Leseruhezonen und eine Infrarotentspannungszone: „Die einen wollen zwischen den Saunagängen absolute Ruhe, andere möchten mit Freunden oder Familie die Zeit für Gespräche nutzen. Beide bekommen dafür den Raum, den sie brauchen.“

Die Geschäftsführer der Deichwelle, Annette Engel-Adlung und Michael Krose, arbeiten bereits daran, die Neuerungen mit einem überarbeiteten Marketingkonzept zu verknüpfen. Sport, Spaß und Erholung stehen nach wie vor auf der Agenda. Noch stärker als bisher sollen die Familien rund ums Jahr angesprochen werden. „Wir haben alle Voraussetzungen in der Deichwelle, um wirklich alle – vom Kleinkind bis zu den Senioren – mit einem attraktiven Angebot anzusprechen“, unterstreicht der Oberbürgermeister. Für Roth ist es der richtige Weg: „Ich bin stolz und erfreut, dass die SWN als hundertprozentige Tochter der Stadt die Möglichkeit haben, diese Optimierungen für die Deichwelle durchzuführen und der Bevölkerung diese Attraktivierungen anbieten.“


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