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Nachricht vom 17.06.2012    

Vater und Sohn Altintokmak sind erfolgreiche Allradfahrer

Fazil und Sercan aus Dierdorf-Wienau führen die Ranglisten der internationalen Freestyle-Trial-Serie an

Wienau. Fazil und Sercan Altintokmak sind Allradbegeisterte. Vor zehn Jahren entdeckte Fazil ein neues Hobby für sich, das Freestyle-Trial-Fahren. Dabei werden Allradfahrzeuge auf eine vorgegebene Weise durch einen Geländeparcours gefahren. Fahrfehler werden mit Minuspunkten bestraft. Um Geschwindigkeit geht es dabei gar nicht, nur um Geschicklichkeit.

Fazil Altintomak (rechts) und sein Sohn Sercan fahren erfolgreich Freestyle-Trial-Rennen. Fotos: Holger Kern/Privat

Bewertet wird, wie gut der Fahrer die Strecke bewältigen kann, ohne sich festzufahren oder den Rückwärtsgang einlegen zu müssen. Im ungünstigsten Fall kann das Fahrzeug in extremer Schräglage auch einmal ins Kippen geraten oder sich sogar überschlagen. Deshalb müssen die Autos mit Überrollbügeln ausgestattet sein und die Fahrer Helme tragen.

In den zehn Jahren, in denen Fazil dieses Hobby betreibt, ist ihm noch nie etwas passiert. Sein Suzuki SJ 410 hat gerade mal 40 PS. Damit kann man keine Bäume ausreißen oder spektakuläre Geschwindigkeiten fahren. Darum geht es auch nicht beim Freestyle-Trial. Es ist mehr ein Sport für gewissenhafte und überlegte Fahrer mit Köpfchen, die das nötige Fingerspitzengefühl am Lenkrad haben, einen gefühlvollen Gasfuß und das Quentchen Gefühl im Hintern, um die Reaktionen des Autos auf die extremen Geländeunebenheiten wahrzunehmen.

Gefahren wird mit allem, was zwei Achsen und vier Antriebsräder hat. Ohne Allrad ist man in den teilweise knietiefen Schlammlöchern und Wasserdurchfahrten aufgeschmissen. Vor jedem Rennen werden die Wagen gecheckt. Neben den serienmäßigen Fahrzeugen gibt es Umbauten und sogar Prototypen, die komplett von ihren Besitzern für das Trialfahren geschaffen wurden. Diese Wagen haben Vorder- und Hinterachslenkung. Jeder Fahrzeugtyp fährt in einer eigenen Wettbewerbsklasse.

Das Abbrechen von Stangen oder Zerreißen von Bändern wird mit Fehlerpunkten bestraft, genauso wie Stehenbleiben oder nicht Rückwärtsfahren an Stellen, wo es nicht vorgesehen ist. Kippt ein Wagen um, wird der Wettbewerb für den Teilnehmer abgebrochen. Jedes Fahrzeug wird einzeln über die Strecke gelenkt. Es gibt keine Crashs wie zum Beispiel bei Stockcar-Rennen.



Die Strecke ist zwischen 50 und 100 Meter lang. 50 Meter schafft man je nach Schwierigkeitsgrad in zwei bis zehn Minuten. Zur Meisterschaft gehören neun Wettbewerbe auf Strecken in Hermeskeil, in Frankreich, Luxemburg, im Saarland und bei Heilbronn.

Fazil Altintokmak ist Naturfreund, der in seiner Freizeit gerne Landschaftsaufnahmen im Westerwald macht. Er würde nicht an Freestyle-Trials teilnehmen, wenn dabei Natur zerstört würde. Fazil erklärt: „Naturschutz wird bei uns groß geschrieben. Die Fahrzeuge werden vor den Rennen genauestens untersucht, dass kein Öl tropft, der Tank dicht ist und die Gurte stabil angebracht sind. Die Strecke wird so ausgesucht, dass keine schützenswerten Pflanzen beschädigt werden.“ Früher hatte sein Verein, der Allradclub Rhein-Wied mit Sitz in Neuwied, eine eigene Grube bei Ettringen. Zum Trainieren und für Wettbewerbe. Der Verein hat 55 Mitglieder.

Sercan, Fazils Sohn, ist 18 und hat vor drei Jahren mit diesem Sport angefangen. Es gefällt ihm, mit dem Vater im Wohnmobil zu den Strecken zu fahren und dort zu übernachten. Sercan mag die Gemeinschaft der Fahrer und ihrer Angehörigen dort: „Wenn einem etwas fehlt oder wenn man ein Problem hat, dann helfen einem die anderen. Es ist nicht so ein starker Wettbewerbsgedanke. Es macht Spaß.“ Mit seinen jungen Jahren ist Sercan schon sehr erfolgreich. Er führt momentan die Rangliste in der Juniorklasse an, Fazil liegt nach einem schlechten Ergebnis am vergangenen Wochenende in Hermeskeil auf dem zweiten Platz in der Regionsliga. Bis Saisonende will aber auch der Vater wieder an der Spitze zurück sein. Holger Kern


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