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Nachricht vom 01.02.2012    

Energiebeirat arbeitet weiter an der regionalen Energiewende

Windkraftnutzung war Schwerpunkt der Sitzung bei Schütz in Siershahn – Kreis will den Verbandsgemeinden noch im Februar „Potentialkarten“ für Windkraft zur Verfügung stellen

Kreis Neuwied. Das Westerwälder Familienunternehmen Schütz, das im zurückliegenden Jahr voraussichtlich weltweit erstmals einen Umsatz von einer Milliarde Euro erwirtschaftet hat, setzt mit der Windkraft auf einen zukunftsträchtigen Wirtschaftsbereich. Der Energiebeirat des Landkreises Neuwied unter der Leitung des 1. Kreisbeigeordneten Achim Hallerbach informierte sich aktuell über die neueste Produktentwicklung am neuen Firmenstandort in Siershahn.

Winfried Heibel, Geschäftsführer der Firma Schütz (5.v. links) und Stefan Boden als Entwicklungsingenieur (1.v.rechts) erläuterten dem Energiebeirat des Landkreises Neuwied unter Leitung von Achim Hallerbach, 1. Kreisbeigeordneter des Landkreises (3.v.links) den neuen Produktionsstandort für Windenergieanlagen der Firma Schütz in Siershahn.

Das Unternehmen investierte bislang insgesamt gut 50 Millionen Euro in die Entwicklung und Fertigung von Windkraftanlagen. Nach Anlauf der Serienproduktion ab Mitte 2012 und dem weiteren Kapazitätsausbau sollen hier in naher Zukunft jährlich 50 Anlagen gebaut werden und vorwiegend in Deutschland und Europa vermarktet werden.

Davon profitiert auch der heimische Arbeitsmarkt. Läuft alles nach Plan, dann schafft das Unternehmen in den nächsten drei bis fünf Jahren in Siershahn weitere 170 Arbeitsplätze. Die ersten beiden Anlagen werden voraussichtlich im Mai/Juni 2012 am Hartenfelser Kopf aufgebaut werden. Der neu entwickelte getriebelose Anlagentyp wird eine Leistung von 3,2 Megawatt haben und am Standort Hartenfelser Kopf voraussichtlich 8,2 Millionen kWh pro Jahr erzeugen können. Im Vergleich dazu: Der Gesamtstromverbrauch im Landkreis Neuwied lag 2007 bei 791 Millionen kWh.

Der Energiebeirat informierte sich über die laufenden Arbeiten bei der Erstellung des kreisweiten Klimaschutzkonzeptes. "Im Moment werden von dem beauftragten Institut IfaS vom Umweltcampus Birkenfeld mit sehr vielen Akteuren im Kreis Ideen und Vorschläge zur praktischen Ausgestaltung der Energiewende vor Ort gesammelt und erarbeitet", erläutert Hallerbach.

Eine daraus resultierende Maßnahmenskizze wurde den Mitgliedern des Energiebeirates erläutert. Diese ersten Projektideen werden im Frühjahr in öffentlichen Workshops vorgestellt und in Bezug auf ihre Realisierbarkeit diskutiert. "Ebenfalls sind noch Workshops zum Thema Energieeffizienz für Unternehmen und Handwerk sowie in sozialen Einrichtungen geplant", so der 1. Kreisbeigeordnete.

Energieeffiziente Straßenbeleuchtung soll intensiv mit den Kommunen diskutiert werden wie auch das Thema Energiemanagement und Controlling sowie die effiziente Klärschlammverwertung. "Schulen und andere Bildungseinrichtungen sowie unsere Sportvereine werden in den kommenden Monaten zur Mitarbeit motiviert", betonte der Vorsitzende des Energiebeirates, Achim Hallerbach.

Um einen kontinuierlichen Übergang von Konzepterstellung hin zur Umsetzung sicherzustellen, votierte der Energiebeirat für die Einrichtung einer Stelle eines Klimaschutzmanagers auf drei Jahre, die von der Klimaschutzinitiative des Bundes gefördert werden soll.



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Breiten Raum nahm die Diskussion um mögliche Standorte von Windkraftanlagen ein. Achim Hallerbach führte aus: "In dem Bereich ist eine gewisse Dynamik entstanden. Planungsrechtlich ist einiges im Fluss. Wir werden den Kommunen im Februar zur Unterstützung ihrer Planungsarbeiten auf der Flächennutzungsplanebene Potentialkarten zur Verfügung stellen können." Bürgermeister Michael Mahlert ergänzte: "Die Verbandsgemeinden als Träger der Flächennutzungsplanung müssen in einen intensiven Abwägungsprozess eintreten. Es ist herauszuarbeiten, welches die absoluten K.O.-Kriterien sind. Es gilt die Zeit nun zu nutzen, um fachlich fundierte Grundlagen für diesen Abwägungsprozess zur Verfügung zu haben."

"Wir gehen mit gutem Beispiel voran und haben für unsere Deponie und Abfallentsorgungsanlage Linkenbach als erstes kommunales Unternehmen in Rheinland-Pfalz einen sogenannten Eff-Check mit Förderung des Landes durchführen lassen", erläuterte Achim Hallerbach. Bei dieser Untersuchungsmethode werden Umweltpotentiale gekoppelt mit Kosteneinsparpotentialen umfassend betrachtet. Der Ausbau der Photovoltaik und anderer erneuerbarer Energien am Standort Linkenbach stellt sich darin als lohnenswerte Strategie dar, die nun weiter präzisiert wird. Aber auch die Optimierung von Verfahrensabläufen wie z.B. bei der Abluft- und Abwasserbehandlung, beim Fuhrpark werden zu spürbaren ökonomischen und ökologischen Verbesserungen führen.

Hallerbach abschließend: "Linkenbach ist ein optimaler Standort, um Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Ressourcenschonung, den Einsatz von erneuerbaren Energien und intelligentes Stoffstrommanagement zu verwirklichen. Wir prüfen, ob wir zusätzlich hier einen außerschulischen Lernort einrichten, um Kinder und Jugendliche hautnah an diese zukunftsorientierten Techniken heranzuführen."



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